Wikingerfilm für Wahlkampf

Spot auf Lars Harms, den Abgesandten des SSW

Spot auf Lars Harms, den Abgesandten des SSW

Spot auf Lars Harms, den Abgesandten des SSW

SHZ
Glücksburg
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Im Sakko unter Wikinger: Filmdreh mit Lars Harms für den SSW-Wahlkampf. Foto: Marcus Dewanger / SHZ

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shz.de zeigt wie der Spitzenkandidat des SSW sich für die Wahlwerbung als Schauspieler versucht – und dabei an seine Grenzen stößt.

„Nicht in die Kamera gucken.“ Es ist einer dieser Sätze von Regisseur Mikula Seele, der Lars Harms ein ums andere Mal aus dem Konzept zu bringen scheint. Der Vorsitzende des SSW im Landtag versucht es gleich nochmal, sagt wieder seinen Satz „Lasst mich für die Menschen im Land die Dinge wieder in Ordnung bringen“ und schaut dabei auf einen Balken im historischen Wikingerhaus, in dem die Partei der dänischen Minderheit ihren Spot für die Landtagswahl im Mai dreht.

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Eines wird dabei schnell klar: Das mit dem Schauspielern, das kann Harms nicht. Dabei soll er nur erklären, warum die Menschen den SSW wählen sollen: „Damit das Leben in Schleswig-Holstein wieder bezahlbar wird“, sagt Harms und rudert ein bisschen mit den Armen. „Mach’ mal etwas weniger“, sagt Seele und zeigt dem Politiker, wie er sich dessen Gestik vorstellt.


Immer wieder muss Harms ran, einen Satz zwanzig oder dreißig Mal hintereinander sagen. Mal betont er das „Schleswig-Holstein“ zu wenig, dann ist das „bezahlbar“ zu stark. Seele versucht Harms positiv zu motivieren, der alles geduldig erträgt und wiederholt – und doch hinterher sagen wird: „Das ist immer wieder ungewohnt.“ Am Rednerpult ist Harms jedenfalls authentischer. „Da kann ich ja auch sagen was ich will und spontaner sein.“

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Es ist nach der Bundestagswahl das zweite Mal, dass der SSW mit dem Wikinger-Image Punkte beim Wähler sammeln will. Während die Spitzenkandidaten anderer Parteien in ihren Spots in der Sonne an Leuchttürmen vorbei marschieren und mit gut aussehenden Azubis und Familien über die Zukunft sinnieren, steht Harms in Jeans und Sakko in einer dunklen Hütte und ist von martialisch aussehenden Wikingern umringt.

Hilfe für den Norden

Die Geschichte ist schnell erzählt: Der Anführer des Wikingerclans, der nach dem Einzug des SSW in den Bundestag zufrieden ist, erfährt nach seiner Rückreise in die Heimat, dass im Norden noch jede Menge Probleme zu lösen sind. Das soll nun „Lars, der Abgesandte des SSW“ machen. „Die Götter sind ihm wohlgesonnen“, ruft eine Wikingerfrau – darunter macht es der SSW nicht.

Vorpremiere am Donnerstag

Für die Aufnahmen muss alles sitzen, die Schauspieler haben ihren Text drauf, Harms muss seinen nach der x-ten Wiederholung auch nicht mehr vom Blatt ablesen. Und auch Mikula Seele von der Firma „Vomfilm“ ist jetzt zufrieden: „Du bist so gut drauf, da können wir auch noch die Totale machen“, ruft er. Schließlich wird der Spot an nur einem einzigen Tag produziert, damit er Donnerstag als Vorpremiere beim Wahlkampfauftakt des SSW in Schleswig gezeigt werden und gleich danach in den Medien als Wahlwerbung laufen kann.

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Lars Harms ist froh, dass er nach einer guten Stunde die erste Szene im Kasten – und in der nächsten keinen Sprechtext hat: „Da muss ich mich nur umarmen lassen“, sagt der SSW-Spitzenkandidat und grinst. „Das liegt mir deutlich mehr.“

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Kommentar

Hannah Dobiaschowski
Hannah Dobiaschowski Projekte / Marketing
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