Ukraine-Krieg

Speiseöl, Mehl und Nudeln – leere Regale auch in Flensburgs Supermärkten

Speiseöl, Mehl und Nudeln – leere Regale auch in Flensburgs Supermärkten

Leere Regale auch in Flensburgs Supermärkten

SHZ
Flensburg
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Weizenmehl ist in diesem Flensburger Supermarkt nahezu ausverkauft. Foto: Benjamin Nolte/shz.de

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In Flensburg fragen Verbraucher derzeit massiv Weizenmehl und Speiseöl nach. Auch Toilettenpapier ist in einigen Supermärkten bereits wieder Mangelware. Es wird gehamstert.

Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine sind nicht nur an den Flensburger Tankstellen zu spüren, sondern haben nun auch die Supermärkte erreicht. Mit ihren fruchtbaren Böden ist die Ukraine einer der wichtigsten Lebensmittellieferanten Europas.

Unter anderem sind es Sonnenblumenöl und Mehl, die Rohstoffe kommen zu einem großen Teil aus der Ukraine. Rund die Hälfte des weltweit gehandelten Sonnenblumen-Rohöls kommt aus dem osteuropäischen Land. Auch Deutschland bezieht nahezu seinen kompletten Bedarf von ukrainischen Exporteuren. Russland und die Ukraine produzieren fast ein Drittel des weltweit exportierten Weizens.

Bilder wie vor zwei Jahren

Fast genau zwei Jahre ist es her, mit Beginn der ersten Corona-Welle waren einige Regale wie leergefegt. Damals betraf es überwiegend Hygieneartikel, wie Toilettenpapier, aber auch Nudeln, Mehl- und Backprodukte.

Die Angst der Menschen vor Engpässen und Nahrungsmittelknappheit in Folge der Pandemie war offenbar groß. Und jetzt, zwei Jahre später, sah es am Ende der vergangenen Woche und auch am Montag in vielen Flensburger Märkten erneut so aus.

Bei Edeka in Engelsby waren die Regale mit günstigem Mehl, Sonnenblumenöl, Nudeln, aber auch wieder Toilettenpapier wie leergefegt.

Nach Angaben des Marktleiters war Öl kurze Zeit tatsächlich schwer zu bekommen, ist mittlerweile allerdings wieder im Zulauf. Situationen wie in Süddeutschland, wo Supermärkte und Discounter die Abgabe von Sonnenblumen- und Rapsöl pro Kunde bereits begrenzt haben, sieht man in Flensburg zu Wochenbeginn noch nicht.

Dennoch ist auffällig, dass die Bürgerinnen und Bürger sich übermäßig stark mit Öl und Mehl eindecken. Die Angst davor, dass diese Produkte in kurzer Zeit knapp werden scheint zu wachsen. Bei Edeka in Engelsby sieht man die Situation derzeit noch gelassen. Engpässe bei den Lieferanten sind nicht das Problem, sondern vielmehr die übertriebene Nachfrage und das sogenannte Hamstern einiger Produkte.

Eine Knappheit von Waren bedeutet in der Regel auch steigende Preise. Noch ist davon in unseren Supermärkten wenig zu spüren. Preise für Mehl und Speiseöl sind bislang noch nicht stark angestiegen. Alternativen zum Sonnenblumenöl, Rapsöl, Olivenöl, Palmöl oder Sojaöl sind nicht betroffen, kommen aus dem heimischen Regionen, dem Mittelmeerraum, Asien oder Lateinamerika.

Weizen stark verteuert

An den Rohstoffbörsen steigen die Preise hingegen bereits, die Tonne Weizen kostete zwischenzeitlich fast doppelt so viel wie vor einem Jahr. Ausschlaggebend dafür sind aber nicht nur ausbleibende Exporte, sondern vor allem auch Spekulanten, die die Rohstoffe mit Gewinn weiterverkaufen wollen.

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