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So zeigt Holtsee der Energiekrise die kalte Schulter

So zeigt Holtsee der Energiekrise die kalte Schulter

So zeigt Holtsee der Energiekrise die kalte Schulter

Dirk Steinmetz/shz.de
Holtsee
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Foto: Susanne Karkossa-Schwarz

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Die Gemeindevertretung Holtsee hat sich für einen Kooperationsvertrag mit der Firma Dujos GmbH & Co. KG ausgesprochen. Die Firma möchte in der Gemeinde ein Nahwärmenetz auf Biogasbasis aufbauen.

Mit der Zustimmung für einen Kooperationsvertrag hat sich der Gemeinderat Holtsee unter Vorsitz von Bürgermeister Jens-Peter Frank für den Aus- und Aufbau eines Nahwärmenetzes in der Gemeinde in Zusammenarbeit mit der Firma Dujos GmbH & Co. KG ausgesprochen.

Schon seit über zehn Jahren ist man in der Gemeinde auf der Suche nach einer energetischen Lösung, von der die Bürger profitieren können. Zugleich kommt die Gemeinde nun dem Ziel der Landesregierung, dass Kommunen bis 2040 klimaneutral aufgestellt sein sollen, näher.

„Das Interesse in der Gemeinde und von den Bürgern an der Nahwärme ist sehr groß“, erklärt der Bürgermeister und erinnert an die zwei Infoabende, bei denen Jan Joost von der Firma Dujos unter anderem Preise und Details zum Trassenverlauf vorstellt. Die Treffen finden am Dienstag und Mittwoch (6. und 7. Dezember) jeweils in der Eiderhufe ab 19 Uhr statt.

Nach einer Bürgerbefragung in der Gemeinde in diesem Sommer sieht Jan Joost ein grundsätzliches Interesse bei rund 85 Prozent der Haushalte in ausgewählten Straßen an dem Angebot für die Nahwärme. Nun gelte es allerdings, das Interesse auf eine belastbare Basis zu stellen. Dafür müssten die Anlieger nun ihr Interesse auch schriftlich in Vorverträgen dokumentieren, so Joost.

Beim Infoabend gibt es auch eine Preiskalkulation

Gelegenheit dazu wird unter anderem bei den beiden Infoabenden sein. Dann wird Joost auch aktuelle Wärme-Preise nennen können. Die werden auf der Grundlage aktueller Kostenerhebungen berechnet. Bedingt durch die wirtschaftliche Gesamtsituation gibt es fast täglich Schwankungen.

Energiepreise für zehn Jahre eingefroren

Stehen die Preise fest, gelten sie für zehn Jahre für die Anschlussnehmer, ohne einen Preisanpassungsindex. Abgerechnet werde dann der Wärmeverbrauch in kWh und es gibt eine fixe Jahresgrundgebühr, erklärt Jan Joost. Gesonderte Kosten für den Hausanschluss entstehen nicht. Anders als bei herkömmlichen Energieträgern auf fossiler Basis sind die Kosten der Nahwärme zehn Jahre fest. Preissteigerungen wie bei Öl und vor allem Erdgas sind für die Anschlussnehmer zehn Jahre lang kein Thema. Auch die staatliche Kohlendioxidabgabe fällt für den nachhaltigen Energieträger Biogas nicht an.

Neue Straßenreinigungssatzung in Holtsee

Zugleich beschloss der Gemeinderat in dieser Woche eine neue Straßenreinigungssatzung. Nötig wurde die, weil mit dem neuen Gehweg im Ortsteil Harfe knapp 500 Meter Gehweg hinzukamen.

„Es ist wichtig, dass die Bürger wissen, dass sie in der Pflicht sind, Gehwege zu reinigen, vor allem aber bei Eis und Schnee sicherzumachen“, erklärt Bürgermeister Frank. Es gebe immer wieder einzelne Abschnitte, wo die Pflege besser sein könnte, appelliert er an seine Mitbürger. Frank: „Wenn jemand auf dem vereisten Gehweg stürzt, haftet der Grundeigentümer.“

„Ja“ zu Freiflächen-Photovoltaik, aber Einschränkungen

Hinsichtlich der Potenzialflächenanalyse des Amtes Hüttener Berge zu Freiflächen-Photovoltaik stimmt Holtsee zu. Allerdings schränkt die Gemeinde nutzbare Flächen auf Moorflächen ein und will einen 200 Meter Mindestabstand von Photovoltaik-Anlagen zur Wohnbebauung festlegen, erläutert Frank.

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