Energiewende

So wollen die Flensburger Stadtwerke in 20 Jahren klimaneutral sein

So wollen die Flensburger Stadtwerke in 20 Jahren klimaneutral sein

Flensburger Stadtwerke wollen in 20 Jahren klimaneutral sein

Annika Kühl/shz.de
Flensburg
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Foto: Michael Staudt/shz.de

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Die Zeit drängt: Die Stadtwerke Flensburg wollen noch vor 2045 klimaneutral Energie produzieren. Dafür gibt es bereits einen konkreten Plan.

Noch sind gelegentlich Kohleberge am Westufer in Flensburg zu sehen. Davon wird durch die Energiekrise in diesem Winter erst einmal wieder mehr verfeuert, als ursprünglich geplant. Als einen „Schritt zur Seite“, bezeichnete Stadtwerke-Geschäftsführer Dirk Wernicke diese kurzfristige Maßnahme. Den Blick wolle man trotzdem nach vorn richten.

Spätestens ab 2030 möchte das Unternehmen aus der Kohleverbrennung aussteigen und noch deutlich vor 2045 Klimaneutralität erreichen.

Dass das spätestens bis zu diesem Datum der Fall sein muss, hat der Gesetzgeber festgelegt und nun eine neue Förderrichtlinie herausgegeben, die erstmals auch Bestandswärmenetze in den Blick nimmt. Eine Tatsache, von der die Stadtwerke Flensburg nun profitieren können – und müssen.

Transformationsprozess ein „Marathon“

Der Transformationsprozess sei ein „Marathon“, sagte Wernicke bei einer Pressekonferenz in dieser Woche. Er betonte: „20 Jahre sind eine kurze Zeit. Es ist ein dickes Brett und sehr investionsintensiv.“

Der endgültige Transformationsplan soll spätestens bis 2023 fertig sein. Trotzdem gibt es bereits jetzt eine relativ detaillierte Skizze davon, wie der Umbau der Wärmeversorgung ablaufen soll. Vorgesehen sind dazu im Wesentlichen drei Phasen.

Auf dem Weg zur Klimaneutralität bleiben also nach wie vor einige Unbekannte. Wie sicher ist etwa die Förderung der Projekte? „Wir sind optimistisch“, sagt Geschäftsführer Wernicke. Gleichzeitig betont er: „Wir gehen davon aus, dass der Bund die Mittel wird aufstocken müssen.“

Vorteilhafte Ausgangslage für Flensburg

Grundsätzlich sieht er Flensburg für die Transformation in einer vorteilhaften Ausgangslage: Da 90 Prozent aller Haushalte in der Stadt mit Fernwärme versorgt werden, habe der Energieversorger einen „Riesen-Stellhebel“, um die Wärmeversorgung der gesamten Stadt CO₂-neutral zu stellen.

Dass das erst in rund 20 Jahren der Fall sein soll, geht den Initiatoren des Klimabegehrens Flensburg nicht schnell genug. Sie fordern unter anderem, dass die Stadtwerke bis 2035 fossilfrei sind. Dafür sammeln sie seit einigen Monaten Unterschriften; 5000 sind das Ziel. Noch bis zum 31. Oktober läuft die Sammlung.

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