Natur

So möchte Schleswig Insekten in private Gärten locken

So möchte Schleswig Insekten in private Gärten locken

So möchte Schleswig Insekten in private Gärten locken

Doris Smit/shz.de
Schleswig
Zuletzt aktualisiert um:
„Tolle Aktion“: Sarah Stender hat die Förderung bereits zum dritten Mal beantragt. Foto: Smit

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die Stadt Schleswig möchte die natürliche Vielfalt und die Lebensbedingungen von Bienen und Insekten schützen und fördern. Bürger können mithelfen und werden dabei großzügig bezuschusst.

Sarah Stender legt die Schaufel beiseite und blickt zufrieden auf das bunte Blumenbeet vor ihrem Haus. Ein Großteil der Stauden, Ziersträucher und Obstbäume in ihrem großen Garten am Stadtrand von Schleswig sind als bienen- und insektenfreundlich ausgewiesen. Und das Beste: die meisten dieser Pflanzen musste sie nicht selbst bezahlen – das hat die Stadt Schleswig übernommen.

Anfang 2021 habe sie in einem Bericht in der Zeitung gelesen, dass die Stadt zum Erhalt und Förderung der Biodiversität auch Privatleute aufruft, den eigenen Garten bunt, bienen- und insektenfreundlich zu gestalten. „Für uns kam das gerade zur rechten Zeit“, sagt die junge Frau. Sie und ihr Partner hatten sich für das Grundstück am Hof der Familie entschieden und wollten bauen.

„Und wenn man gerade ein Haus baut, ist das Geld für die Gartenanlage am Ende oft knapp“, sagt Sarah Stender und lacht. Mit einem Plan und Angeboten von regionalen Gartenbetrieben bewarb sie sich beim zuständigen Fachdienst der Stadt Schleswig – und erhielt 300 Euro Förderung für die Anschaffung von Obstbäumen.

Apfel, Birne, Kirsche und Pflaume

Apfel, Birne, Kirsche, Pflaume, Quitte – inzwischen stehen bereits 14 Bäume auf der Wiese auf dem insgesamt 1 Hektar großen Grundstück. In einem eingezäunten, und somit vor Rehen geschützten Bereich, finden sich dazu zahlreiche Beerensträucher wie Johannisbeere, Stachelbeere, Heidel- und Gojibeere.

In diesem Jahr hat Sarah Stender die dritte Förderung bekommen und in Blumen investiert. Wichtig sei dabei, dass alle Pflanzen das Siegel „bienenfreundlich“ tragen und bei regionalen Anbietern gekauft würden, erklärt sie. Schon im ersten Jahr war das Summen der Bienen überall zu hören. „Wir haben schon überlegt, ob wir, wenn später alles noch weiter gewachsen ist, einen Imker finden, der hier ein paar Völker aufstellen könnte“, sagt Sarah Stender. Sie findet die Möglichkeit der Förderung durch die Stadt super.

Die Stadt Schleswig fördert auch in diesem Jahr wieder Privatinitiativen im Sinne des Beschlusses „bienen- und insektenfreundliche Stadt Schleswig“, um so auf möglichst vielen Grundstücken in der Stadt das Nahrungsangebot und die Lebensqualität von Bienen und Insekten zu verbessern.

Neben der Pflanzung von insektenfreundlichen Gehölzen, Bäumen oder Blühbeeten, wie bei Sarah Stender, gibt es eine Reihe weiterer Maßnahmen, die förderfähig sind. Dazu gehört unter anderem die Anlage von Wiesen und Staudenflächen, die Anlage von Totholzhaufen oder Wasserflächen, die Aufstellung von Insekten- und Bienenhotels oder anderen geeigneten Nisthilfen. Aber auch die Herstellung offener Bodenflächen oder Kombinationen aus mehreren dieser Ideen werden bezuschusst.

Mehr lesen