Flensburger Förde

So kontrolliert die Wasserschutzpolizei Segler und Sportbootfahrer

So kontrolliert die Wasserschutzpolizei Segler und Sportbootfahrer

So kontrolliert die Wasserschutzpolizei Segler und Sportboot

Benjamin Nolte/shz.de
Flensburg
Zuletzt aktualisiert um:
Wasserschutzpolizei im Einsatz: Lars Cziszkus und Matthias Jessen sorgen auf der Flensburger Förde für Recht und Ordnung. Foto: Benjamin Nolte/shz.de

Diesen Artikel vorlesen lassen.

An Land, in der Luft und zu Wasser. Beim Flensburger Blaulichttag am 15. Juli sind Einsatzkräfte vertreten, die in allen Elementen aktiv sind. Mit dabei auch die Wasserschutzpolizei.

In den Sommermonaten wird es mitunter richtig voll auf der Flensburger Förde. Dann tummeln sich zwischen Flensburg und der Geltinger Bucht Segler, Sportbootfahrer und die Berufsschifffahrt. Hinzu gesellen sich Surfer, Paddler und Schwimmer. Mitten unter ihnen sind auch Polizeihauptmeister Lars Cziszkus und Polizeihauptkommissar Matthias Jessen. Mit ihrem Schlauchboot halten die Wasserschutzpolizisten in diesem Revier Ausschau nach Unregelmäßigkeiten und führen Kontrollen durch.

„Die Förde ist kein rechtsfreier Raum“, fasst es Jessen zusammen, „auch auf dem Wasser gelten Regeln, Vorschriften, Verbote und Gebote. Wir sorgen dafür, dass diese auch eingehalten werden.“

Ihr Augenmerk liegt unter anderem auf der Fahrtüchtigkeit von Sportbootfahrern. Zudem prüfen sie, ob alle notwendigen Papiere und Zeugnisse vorhanden sind und mitgeführt werden. „Bei gecharterten Segelyachten werfen wir auch mal einen Blick auf die Sicherheitsausrüstung, die sich an Bord befinden muss.“

Bootsmotoren und ganze Boote werden gestohlen

Acht Kollegen verrichten auf der Flensburger Wasserschutzpolizeistation ihren Dienst. Zu Wasser, aber insbesondere auch zu Land. „Wir fahren täglich raus, aber nicht unbedingt immer auf dem Wasser“, erklärt Jessen. „Zu unseren Aufgaben gehört auch der Umweltschutz und die Kriminalität rund um das Sportboot.“ Besonders mit Diebstählen sehen sich Jessen und Kollegen häufig konfrontiert. „Das können kleinere Anbauteile oder Ausrüstungsgegenstände sein, Bootsmotoren oder auch ganze Boote.“

Streifenwagen, Schlauchboot oder das elf Meter lange Kontrollboot, je nach Lage und Auftrag können die Beamten der Wasserschutzpolizei zwischen verschiedenen Fortbewegungsmitteln wählen. „Für Kontrollen von Sportbooten oder Seglern eignet sich das Schlauchboot am besten“, sagt Jessen. Während sein Kollege Lars Cziszkus das Schlauchboot vorsichtig an die Steuerbordseite eines Motorbootes navigiert, spricht Jessen die Besatzung an. Lässt sich Sportbootführerschein und Funkzeugnis aushändigen.

Den wachsamen Augen der beiden Beamten entgeht nichts. Auf einem Tisch stehen zwei Dosen Bier. Der Skipper gibt zu, am Mittag eine Dose getrunken zu haben. Jessen glaubt ihm, dass es nicht mehr war. „Der Mann hat einen kooperativen und auch fitten Eindruck gemacht, der weiß, was auf dem Wasser erlaubt ist und was nicht.“ Wie im Straßenverkehr gilt auch auf dem Wasser eine Grenze von 0,5 Promille. „Wenn wir einen begründeten Verdacht haben, dann lassen wir die Bootsführer auch mal pusten.“ 

Tempolimit auf dem Wasser wird überwacht

Neben Fahrtüchtigkeit und den notwendigen Papieren haben die Beamten auch die Geschwindigkeitsbeschränkungen im Blick. Ab der Hafeneinfahrt gilt ein Limit von 5,4 Knoten (10 km/h).

Kurz vor dem Galwik-Hafen fällt den Beamten ein Segler auf. Von außen ist die Yacht einer Charterfirma zuzuordnen. Cziszkus steuert das Schlauchboot wieder an die Steuerbordseite. Jessen weist den Bootsführer an, die Fahrt rauszunehmen und ihm alle notwendigen Papiere auszuhändigen. Hier war alles in Ordnung, die Kontrolle schnell wieder beendet.

Ein Klima-Aktivist am Stadtwerke-Kai?

Dann gibt Cziszkus Vollgas, den Beamten ist ein kleines Boot aufgefallen, welches im Bereich der Stadtwerke an die Kaimauer gefahren ist. Ein Mann hat das Boot bereits verlassen. „Heutzutage weiß man ja nie“, so Jessen, „auch in Flensburg hatten wir es ja bereits mit Klimaaktivisten zu tun.“ In diesem Fall konnte schnell Entwarnung gegeben werden, bei der Person, die das Boot verlassen hat, handelte es sich um einen Mitarbeiter der Stadtwerke, der sich zur Arbeit hat fahren lassen.

Am Samstag, 15. Juli, findet der 4. Flensburger Blaulichttag statt. Vom Museumshafen bis zur Hafenspitze präsentieren sich von 11 bis 17 Uhr insgesamt 24 Organisationen. Nicht nur für Kinder gibt es viel zu staunen, zu erleben und auch zu lernen.

Mehr lesen