Mobilität

SH vor 49-Euro-Frühling: Wo man das Ticket kaufen kann und wer es günstiger bekommt

SH vor 49-Euro-Frühling: Wo man das Ticket kaufen kann

Wo man das 49-Euro-Ticket kaufen kann

Götz Bonsen/shz.de
Kiel
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Ein Zug fährt vor einem blühenden Rapsfeld: Mit der Rapsblüte beginnt in diesem Jahr auch die neue Saison des günstigen Bahnfahrens in Norddeutschland. Foto: dpa/shz.de

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Das bundesweit nutzbare 49-Euro-Ticket für Busse und Bahnen steht in den Startlöchern und der Verkauf beginnt schon in wenigen Tagen. Das müssen Schleswig-Holsteiner jetzt noch wissen.

Acht Monate nach dem Ende des 9-Euro-Tickets soll am 1. Mai das „Deutschlandticket“ an den Start gehen. Die letzte Hürde ist der Bundesrat, der am 31. März aber aller Voraussicht nach der Vorlage zustimmen wird. Nutzer des ÖPNV können dann für den monatlichen Einführungspreis von 49 Euro in allen Verkehrsmitteln des öffentlichen Nahverkehrs quer durch Deutschland reisen – oder einfach günstig zur Arbeit fahren.

Wer wissen möchte, ob sich das Deutschlandticket überhaupt lohnt, sollte im Vorwege überdenken, welche Fahrten innerhalb eines Monats überhaupt geplant sind. Rentabel und lukrativ ist die „Flatrate für den Regionalverkehr“ aber oft schon nach drei Fahrten, das gilt sowohl für Pendler als auch für Reisende. Aber einige Fragen stellen sich noch kurz vor Beginn des 49-Euro-Frühlings.

Ab wann und wie werden die Tickets verkauft?

Die deutschlandweit gültige, digitale Karte wird ab dem 3. April im Vorverkauf angeboten. Man kann sie später an Bahn-Automaten, in der DB-App, in den DB-Reisezentren oder auf bahn.de lösen. Bereits jetzt ist die persönliche Registrierung für das Deutschlandticket auf bahn.de möglich. Es gibt für Frühentschlossene bereits die „Deutschlandticket App“ von Hansecom Public und „Dein Deutschlandticket“ von Mobility Inside.

Mit der Bestellung kommt es zu einem monatlich kündbaren Abonnement, eine abofreie Möglichkeit ist nicht vorgesehen. Der Betrag von 49 Euro wird per Sepa-Lastschriftverfahren vom Konto eingezogen. Die Karte wird über eine App auf das Smartphone geladen oder alternativ auf einer Plastikkarte verfügbar sein. Papiertickets als PDF zum Selbstausdrucken soll es nur übergangsweise bis Ende des Jahres geben, dann erlischt die Gültigkeit analoger Tickets.

Wo gilt das Ticket in Schleswig-Holstein und Hamburg nicht?

Das 49-Euro-Ticket gilt konkret deutschlandweit für Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr. Wer geduldig genug ist, kann also einen ganzen Monat lang die gesamte Bundesrepublik durchqueren. Und auch die Hamburger Hafenfähren und den Fähren der Kieler Fördeschifffahrt akzeptieren die Tickets, ebenso S- und U-Bahnen.

Will man allerdings die nordfriesischen Inseln außer das per Bahn angebundene Sylt besuchen, muss man extra Tickets lösen. Diese sind nicht vergünstigt. Ebenso wird man Fernverkehrs-Zügen wie ICE, IC oder EC zum Schwarzfahrer, kann man nur das Deutschlandticket vorweisen. Wichtig: Im Flughafenbus Kielius wird das Deutschlandticket anders als im Schienenverkehr zum Helmut-Schmidt-Airport nicht anerkannt.

Können Kinder kostenlos mitfahren?

Normalerweise fahren bei der Bahn Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren in Begleitung Erwachsener kostenlos. Das gilt beim Deutschlandticket wie zuvor auch schon beim 9-Euro-Ticket nicht. Beim 49-Euro-Ticket fahren nur Kinder bis sechs Jahre kostenlos mit. Wer häufig mit Kindern unterwegs ist, sollte sich daher ausrechnen, ob es das Deutschlandticket sich lohnt.

Bei der Mitnahme von Fahrrädern in Schleswig-Holstein muss eine Fahrradtageskarte gelöst werden.

Kommt man noch günstiger an das Deutschlandticket?

Arbeitnehmer im ländlichen Schleswig-Holstein, die im ÖPNV unterwegs sind, zahlen bislang zumeist deutlich mehr als 49 Euro. Ihnen winkt ab Mai eine erhebliche Ersparnis, zudem können sie im Nahverkehr dann durch ganz Deutschland fahren.

Die Arbeitgeber müssten für das neue Ticket einen Mindestanteil von 12,25 Euro zahlen, dazu kommt die Ermäßigung von 2,45 Euro, also fünf Prozent, durch den Staat. Für das bisherige Jobticket gilt ein Mindestbeitrag von 15 Euro der Arbeitgeber, allerdings zahlen die meisten laut Ministerium 30 Euro dazu. Arbeitnehmer müssten dann nur noch 16,55 Euro zuzahlen.

Für Schüler, Auszubildende und Bezieher von Sozialleistungen wird es zum Teil weitere Vergünstigungen geben. Für diese Teilnehmer dürfte sich das neue Ticket allerdings nur dann lohnen, wenn sie lediglich in ihrer Stadt unterwegs sind Auszubildende bekommen in Hamburg für 29 Euro das „Bonusticket“. Studenten müssen je nach Reichweite ihres bisherigen Semestertickets 18,20 Euro oder 17,67 Euro zuzahlen, um deutschlandweit mobil sein zu können.

Schleswig-Holstein strebt ein Semesterticket auf Deutschlandticket-Basis an, das ist allerdings noch nicht abschließend entschieden. Außerdem will SH ein ermäßigtes Ticket für die Menschen einführen, die einen Freiwilligendienst leisten.

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