Handball

SG Flensburg-Handewitt und DHK Flensborg vereinbaren Kooperation

SG Flensburg-Handewitt und DHK Flensborg vereinbaren Kooperation

Kooperation : SG Flensburg-Handewitt und DHK Flensborg

Ulrich Schröder
Flensburg
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Gemeinsam für den Handball in der Region: Johannes Volquardsen, Peter Stotz und Holger Glandorf (von links). Foto: Marcus Dewanger/shz.de

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Dem Handball-Nachwuchs in der Region soll eine Profi-Perspektive geboten werden. Neuer DHK-Trainer wird der Däne Claus Lyngsöe.

Johann Volquardsen, vom 1. Juli an Geschäftsführer der Flensburg Akademie, ist die Freude anzuhören. „Das ist ein schöner und besonderer Tag“, sagt er - und seine Mitstreiter auf dem Podium nicken eifrig.

Die Akademie, die SG Flensburg-Handewitt und DHK Flensborg haben eine Kooperation vereinbart. „Wir wollen den Handballer aus der Region mehr Zeit für ihre Entwicklung geben“, so Volquardsen, der ausführt: „In den vergangenen sechs Jahren haben wir ungefähr 30 Spieler in den Profihandball gebracht - aber keinen in die erste Mannschaft der SG.“

Holger Glandorf als Vorbild

„Für Flensburg wäre das eine einmalige Sache, wenn ein Kind der Region den Sprung ins Profiteam schaffen würde“, unterstreicht SG-Geschäftsführer Holger Glandorf. Dass es klappen kann, hat er selbst bewiesen: „Ich habe den Sprung aus der 3. Liga in die Bundesliga geschafft.“

Gespräche seit Februar 2022

Bestrebungen, die Kräfte zu bündeln, gab es schon länger. Doch es wurde nie etwas daraus - bis jetzt. Im Februar 2022 begannen die Gespräche. Problem: Bis zuletzt war nicht klar, ob DHK den Klassenerhalt in der 3. Liga schaffen würde.

„Das Zusammengehen hätte aber auch geklappt, wenn wir abgestiegen wären“, ist sich DHK-Geschäftsführer Peter Stotz sicher. Die Perspektive 3. Liga ist für potenzielle Zugänge aber sicher attraktiver als die Oberliga. Das hat beispielsweise Rückraumspieler Leif Petersen vom Bredstedter TSV bewogen, bei DHK zuzusagen. Vom Liga-Rivalen TSV Altenholz kommt Christoph Holletzek nach Flensburg.

DHK wird künftig auf einen größeren Spielerkreis zugreifen können, aber am Saisonziel wird das nichts ändern: „Ausschließlich der Klassenerhalt“, versichert Sport-Geschäftsführer Tjark Desler, der ehemalige Kapitän.

Vor den Verantwortlichen liegt nun eine schwere Aufgabe. Wer spielt künftig wo, wer bekommt ein Zweitspielrecht? Vier Teams (SG-Profis, DHK und SG II) müssen Absprachen treffen - zählt man die zweite Mannschaft von DHK hinzu, die in die Landesliga aufgestiegen ist, sind es sogar fünf.

„Wir werden 60, 70 Spieler im Blick haben“, schätzt Peter Stotz. Die U 23 der SG wird auch weiterhin in der Oberliga spielen. Stotz: „Es muss sich erst einmal alles finden, aber das wird sich zurechtlaufen.“

Ex-Fußballer Lyngsöe kommt aus Dänemark


Neuer DHK-Trainer und Nachfolger von Kai Nielsen wird der Däne Claus Lyngsöe. Der 56-Jährige arbeitete zuletzt bei SönderjyskE und TM Tondern und kennt Flensburg - allerdings nicht vom Hand-, sondern vom Fußball. Er spielte einst für 08 und den TSB.

Lyngsöe: Werden einen guten Plan haben

Lyngsöe unterschrieb am Dienstag einen Vertrag. Noch scheint er fast überrascht von der Entwicklung: „Es ist alles sehr schnell gelaufen. Aber wir werden einen guten Plan haben.“ Co-Trainer und Coach der SG-U 23 soll Magnus Frisk werden, auch er ein Däne.

Kandidat für die Trainerposition war auch Michael Jacobsen, zuletzt Trainer der SG-A-Jugend und des Junior-Teams. Er war an den Gesprächen beteiligt, nahm dann allerdings das Angebot der Rhein-Neckar Löwen, als Co-Trainer im Bundesliga-Team zu arbeiten, an.

 Die Sommerpause fällt für die Verantwortlichen wohl flach - aber das nehmen sie gerne in Kauf. Sie haben Großes vor, getreu dem Motto, was von der Leinwand auf der Bühne im Saal der Idraetshalle prangt: „Gemeinsam stark.“

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