Barbados, Grenada oder Curaçao: Die Ziele für eine Kreuzfahrt klingen meist exotisch. Nicht so jedoch bei der „MS Hamburg“. Doch statt südliche Gefilde abzuklappern, geht es diesmal zu den Nordseeinseln. Nach Stationen vor Helgoland und Sylt setzt das Motorschiff am Samstag, 23. April, planmäßig vor Amrum Anker.

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An Bord sind 400 Passagiere sowie rund 170 Besatzungsmitglieder. Es sei nach Angaben des Charterers „Plantours & Partner“ das „kleinste Kreuzfahrtschiff Deutschlands“. Durch seine geringe Größe von 144 Metern kann es Routen passieren, die vielen Riesenschiffen versperrt sind – so auch zwischen den Nordseeinseln.

„Inselhüpfen in der Nordsee“

Als erstes Kreuzfahrtschiff der Saison verließ es am Mittwoch, 20. April, den Kieler Hafen. Das Ziel? Die Nordsee. Auf der Kurzreise mit dem Titel „Inselhüpfen in der Nordsee“ steht zunächst die Passage durch den fast 100 Kilometer langen Nord-Ostsee-Kanal auf dem Plan. Die Fahrtgeschwindigkeit beträgt dabei 18,5 Knoten, also rund Tempo 34.

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Als erster Anlaufpunkt der Reise, deren Verlauf auch vom Wetter abhängt, ist die Hochseeinsel Helgoland geplant. Daraufhin soll es weitergehen zum nördlichsten Ort Deutschlands, List auf Sylt. Wann genau das in weiß und gelb gehaltene Schiff Sylt passiert, ist laut Angaben von „Plantours“ noch nicht absehbar. „Das kann man nicht genau sagen“, teilte Unternehmenssprecher John Will auf Nachfrage von shz.de mit.

Ankunft vor Amrum am Samstag

Geplant ist die Ankunft vor Amrum am frühen Samstagmorgen. Dort liegt der fast 145 Meter lange Kreuzfahrer dann in der Norderaue vor der Südspitze der Insel vor Anker.

Das Schiff steuert Amrum zum dritten mal an, das letzte Mal jedoch vor mehr als zehn Jahren: 2008 und 2010 war das Motorschiff hier schon zu Gast. Damals trug es noch den Namen „C. Columbus“ und fuhr in den Farben von „Hapag-Lloyd“. Der neue Charterer „Plantours“ taufte es 2012 auf den Namen „Hamburg“ um.

Landgang mit Extras

Die 400 Reisenden können auf ihrer Tour auch Amrum erkunden. Die Passagiere gelangen per Rettungsboot auf die Insel, auch Ausbooten oder Tendern genannt. Für diese Form des Landgangs gibt es einen Grund: „Das Schiff kann nicht an die Pier“, erklärt John Will.

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Auf Amrum ist für die Kreuzfahrt-Touristen eine Schifffahrt in die Halligwelt und eine Fahrradtour über die Insel geplant. Am Samstagabend geht es für die „Hamburg“ weiter zu ihrem nächsten Reiseziel, der ostfriesischen Insel Borkum. Am Montag, 25. April, endet die Kreuzfahrt schließlich in Hamburg.

Vorfreude auf Amrum

Auf Amrum blickt man mit Freude auf den seltenen Gast: „Wir freuen uns, dass die MS Hamburg hier kurz halt macht. Dass wir ein Ziel sind, finden wir gut“, sagt Tourismusdirektor Frank Timpe. Es sei „nichts alltägliches“, dass ein solches Schiff vor der Insel seinen Anker setzt. „Das gab es in den letzten Jahren wenig“, so Timpe weiter.

Die Nordsee-Tour wird jedoch der einzige Abstecher des Kreuzers nach Amrum in diesem Jahr sein. Für den Mai 2023 ist allerdings eine Rückkehr geplant, heißt es vom Veranstalter der Kreuzfahrt.

Viel Betrieb am Hafen Wittdün erwartet

Am Wochenende der Ankunft der „Hamburg“ gehen in vielen Bundesländern die Osterferien zu Ende, weshalb viele Touristen die Insel verlassen. Am Hafen in Wittdün kann es also voll werden, wenn zum Abreise-Verkehr auch noch bis zu 400 Kreuzfahrt-Gäste kommen.