Geschichte

Schlacht von Idstedt: Eine Wanderung durch schleswig-holsteinische Geschichte

Schlacht von Idstedt: Wanderung durch schleswig-holsteinische Geschichte

Die Schlacht vom Idstedt: Wanderung durch die Geschichte

Doris Smit/shz.de
Idstedt/Isted
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Museumsführer Heinz Schulze kennt sich aus, wenn es um die Schlacht von Idstedt von 1850 geht und führt durch den historischen Rundkurs. Foto: Doris Smit/shz.de

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Das Dorf Idstedt brannte fast vollständig nieder, viele Menschen verloren ihr Leben: Im Museum an der Gedächtnishalle wird eindrucksvoll an die Schlacht von Idstedt erinnert. Am Tag der kleinen Museen, 27. August, gibt es zusätzlich Führungen.

„Zum Schlachtfeld von 1850“ steht auf dem Schild, das gegenüber des Museums an der Idstedter Kirche steht und auf den Wanderpfad hinweist. „Das Schlachtfeld war natürlich viel größer, etwa 15 Kilometer lang und lag zwischen Bollingstedt und Wellspang“, erklärt Museumsführer Heinz Schulze. „Aber hier wird das Zentrum vermutet“, sagt er und beginnt die Wanderung, die auf kleinen Wegen durch Waldstücke, entlang an Feldern und moorigen Weiten, und zurück auf den Radweg zur Gedächtnishalle führt. Alle Interessierten, die die Runde mitgehen möchten, haben am Tag der kleinen Museen, 27. August, die Gelegenheit dazu.

An dem schönen Wanderweg auf dem Schlachtfeld stehen Gedenktafeln und Grabsteine für gefallene Soldaten. Auch ein Gedenkstein und ein Obelisk an der Gedächtnishalle erinnern an das Kriegsgeschehen vor 173 Jahren, bei dem insgesamt rund 5.000 Menschen verletzt wurden, etwa 1.450 ums Leben kamen und das Dorf Idstedt fast vollständig abbrannte.

Die Wanderroute thematisiert die „Erhebung“ deutsch gesinnter Schleswig-Holsteiner gegen Dänemark zwischen 1848 und 1851 vor dem Hintergrund der europäischen Revolution, die mit der Niederlage der schleswig-holsteinischen Armee bei Idstedt endete. Sie ist Teil der Ausstellung des Museums, die umfassend über diesen Abschnitt deutsch-dänischer Geschichte informiert. Das Museum wird von der Idstedt Stiftung betrieben. Vorsitzender ist der Landrat des Kreises, Dr. Wolfgang Buschmann.

Heinz Schulze arbeitet seit 2008 in Idstedt als Museumsführer. Neben einigen Aushilfen gehört Johannes Jessen zum Team, der ebenfalls durch die Ausstellung führt, aber sich auch um die Modernisierung und Digitalisierung der Anlage kümmert. Edgar Petersen arbeitet ebenfalls mit und fungiert in Idstedt als „rechte Hand“ des Landrats.

Audioguide in mehreren Sprachen

Die Ausstellung ist durchgängig zweisprachig – deutsch und dänisch – konzipiert und stellt die individuellen Schicksale der Soldaten beider Seiten in den Fokus. An einer Multimedia-Station wird aus Briefen zitiert, persönliche Dokumente, Uniformen, Waffen und Ausrüstungsgegenstände werden gezeigt. Den Audioguide gibt es auch auf Englisch, bei den Inhalten kann der Besucher wählen, wie tief er in das Thema eintauchen möchte.

Während des historischen Rundkurses wird der jeweilige Museumsführer einiges von der Erhebung und der Schlacht in Idstedt zu erzählen wissen. „Die Gäste können auch gern Fragen stellen“, sagt Heinz Schulze. Aber natürlich könne man auch gern einfach den schönen Weg, die Natur und die Stille genießen.

Der Weg ist etwa drei Kilometer lang, die Wanderung dauert rund eine Stunde. Barrierefrei ist er nicht und es wird festes Schuhwerk empfohlen. Die Extra-Führungen werden nur am Tag der kleinen Museen, 27. August, angeboten und beginnen um 11.30 Uhr und um 14.30 Uhr. Für die bessere Planung wird um eine Anmeldung unter Telefon 04623/78415 gebeten.

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