Wellness in der Pandemie

Sauna-Boom: Wie ein Schleswiger von Corona profitiert hat

Sauna-Boom: Wie ein Schleswiger von Corona profitiert hat

Sauna-Boom: Wie ein Schleswiger von Corona profitiert hat

SHZ
Schleswig
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Die Fassauna ist bei den Kunden am beliebtesten, erzählt Betreiber Dirk Röhling. Foto: Dania Isabell Martin/shz.de

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Wohlfühlen und entspannen: An die regelmäßigen Saunagänge zum Abschalten war seit Beginn der Pandemie nicht mehr zu denken. Die Lösung: die Sauna zu sich nach Hause holen. Auch eine Schleswiger Firma hat von dem Boom profitiert.

Immer wieder mussten Wellness-Einrichtungen wie Saunen oder Dampfbäder coronabedingt schließen – in Schleswig-Holstein gilt für Besucher aktuell 2G+, wenn sie das gesundheitliche Risiko tragen wollen. Wer trotzdem nicht auf die regelmäßigen Saunagänge verzichten will, hat auch eine andere Möglichkeit: die Sauna für zu Hause.

Nachfrage konstant gestiegen

Dirk Röhling hat die hohe Nachfrage nach eigenen Saunen besonders gespürt. Seit 20 Jahren betreibt er das Geschäft Saunapoint Röhling in Schleswig – mit Erfolg. Bereits vor 18 Jahren hat er die mobile Mietsauna entwickelt, die vor der Pandemie rund um die Schlei gut gebucht wurde. Doch auch der Verkauf ist in den vergangenen zwei Jahren konstant angestiegen, meint der Betreiber. Neben den Mietobjekten bietet Röhling Fertigsaunen, Maßanfertigungen und Material zum selber bauen an.

Der Schleswiger hat von der Pandemie profitiert. „Wenn ich jetzt noch Werbung machen würde, würde ich das gar nicht mehr schaffen.“ Besonders die Fasssauna für draußen wird seitdem mehr verkauft. „Der Trend geht zur Außensauna.“ Denn dafür sind keine Umbaumaßnahmen nötig. „Es ist einfacher draußen eine Sauna zu verwirklichen als im Haus.“ Dabei seien seine Saunen, wie er meint, sehr hochwertig im Gegensatz zu vielen Onlinehändlern. „Die Qualitätsunterschiede sind gravierend.“

Robustes Holz für langlebige Saunen

Das Holz sei meist nicht sehr langlebig, sodass die Saunen nach ein paar Jahren marode werden würden. Für seine Saunen hingegen verwende er nur kanadische Bäume und skandinavische Fichte – und davon auch nur das Kernholz, also den inneren Ring. Je kälter es ist, desto langsamer würden die Bäume wachsen. Das Holz sei somit robuster und besser geeignet. Für die abgeholzten Bäume würden wieder neue aufgeforstet. Er garantiert, dass seine Saunen mindestens 20 Jahre halten.

Wartezeit bis zu einem Jahr

Durch Lieferengpässe können Kunden zurzeit aber auf ihre Fertigkabine bis zu ein Jahr warten. Die Produktionskapazitäten wären da, doch es fehle an Holz. Bei Maßanfertigungen, die Röhling selbst vornimmt, dauere es etwa sechs Monate.

Lieferung erfolgt persönlich

Wenn die Sauna einmal fertig ist, liefert der Inhaber sie persönlich auf einem Anhänger aus und montiert sie vor Ort – sollte er keine Kapazitäten haben, übernimmt das ein Werksteam, das ihm auch Material und Bauteile für die Saunen zuliefert. Die meisten seiner Kunden kommen aus Schleswig-Holstein, doch er hat auch einige Käufer aus Süddeutschland, die ein Ferienhaus im Norden besitzen.

Trotz Pandemie hat Röhling viel Kundenkontakt und täglich Termine. Seine Ausstellung am Holm ist für Geimpfte zugänglich, am besten mit Terminvereinbarung.

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