Sylt literarisch

Sagenhaft schön: Kaum eine Insel hat die Literatur mehr inspiriert als Sylt

Kaum eine Insel hat die Literatur mehr inspiriert als Sylt

Kaum eine Insel hat die Literatur mehr inspiriert als Sylt

SHZ
Sylt
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„An diesem erschütternden Meere habe ich tief gelebt.“ Foto: Syltpicture/Volker Frenzel/shz.de

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„Sylt literarisch“ ist für Kenner wie für Besucher der Insel eine Entdeckungsreise durch das historische und aktuelle Sylt mit Texten von Theodor Storm, Fritz J. Raddatz und jüngeren Autoren wie Benjamin Lebert.

Viel wurde über die Insel Sylt bereits gedichtet und geschrieben. Nur selten jedoch finden sich die vielen Loblieder, Liebesbekundungen und Erlebnisberichte so dicht zusammengeschichtet wie in Werner Irros neuem Buch „Sylt literarisch“. In seiner ebenso spannenden wie kulturell wertvollen Sammlung von Romanauszügen, Geschichten, Gedichten und Erzählungen entführt er den Leser auf eine Reise durch die Jahrhunderte der Sylter Literatur.

Von Sylter Sagen wie dem Meermann Ekke Nekkepenn führt der rote Faden des Buches die Sylter Geschichte entlang über die Anfänge des Sylter Tourismus und den Dammbau bis hinein in die Gegenwartsliteratur. Dabei lässt Irro historische Größen wie Christian Peter Hansen, Theodor Fontane und Theodor Storm ebenso zu Wort kommen wie große Autoren der jüngeren Vergangenheit, darunter der in Keitum beigesetzte Peter Suhrkamp und Susanne Matthiesen, die mit dem Bestseller „Ozelot und Friesennerz“ für Aufsehen sorgte. Nicht zuletzt durften auch einige Gewinner des Sylter Literaturstipendiums „Inselschreiber“ wie Franzobel und Uwe Kolbe ihren Teil zu der Sammlung beitragen.


Im wahrsten Sinne des Wortes untermalt werden die Textausschnitte von Malereien des Inselkünstlers Ingo Kühl: Insgesamt neun beeindruckende Farbdrucke seiner Sylter Landschaftsaquarelle, die er mit schwungvollen Pinselstrichen direkt an den jeweiligen Orten ins Skizzenbuch malte, finden sich in dem rund 240-seitigen Buch. Einige von ihnen sind zusammen mit dem dazugehörigen Aquarellkasten im Obergeschoss des Sylt Museums in einer Vitrine ausgestellt. Dort konnten Interessierte am Montag, 27. September in einer Buchvorstellung einen Eindruck davon bekommen, was den Leser des frisch gedruckten Buches erwartet.


Dessen Texte sind bei Weitem nicht immer fiktiver Natur: So berichtet beispielsweise Victor Auburtin in seiner Erzählung „Hoyerschleuse, Westerland, List“ vom beschwerlichen Weg nach Sylt, der damals noch durch das dänische Königreich führte, wo die Reisenden mit Bleisiegeln in ihre Kabinen gesperrt wurden. Den Anfang aber macht die Sage vom Meermann Ekke Nekkepenn, dessen Original aus der Feder C. P. Hansens später vom Gegenwartsliteraten Jochen Missfeldt wieder aufgenommen wird. Dazwischen entfaltet sich für den Leser das Bild einer Insel, die im Laufe von 160 Jahren Literaturgeschichte zunehmend mehr und immer neu entdeckt wird.


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