Wirtschaft in Schleswig-Flensburg

Rasant steigende Benzinpreise – Wie Arbeitgeber ihren Mitarbeitern helfen können

Rasant steigende Benzinpreise – Wie Arbeitgeber ihren Mitarbeitern helfen können

Steigende Benzinpreise – Wie Arbeitgeber helfen können

SHZ
Schleswig
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Die rasante Steigerung der Benzinpreise geht richtig ins Geld. Pendler spüren die Erhöhungen besonders stark. Einige Arbeitgeber wollen ihre Mitarbeitern entlasten. Foto: Martin Engelbert/shz.de

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Berufstätige, die weit zu ihrem Arbeitsplatz pendeln müssen, spüren den aktuellen Anstieg der Benzinpreise besonders. Manche Arbeitgeber möchten ihre Mitarbeiter entlasten – welche Möglichkeiten es dabei gibt.

Die stark gestiegenen Preise für Benzin und Diesel stellen für viele Arbeitnehmer eine große zusätzliche finanzielle Belastung dar. Vor allem Berufstätige, die weit zu ihrem Arbeitsplatz pendeln müssen, spüren die Kostensteigerung besonders. Manche Arbeitgeber möchten ihren Mitarbeitern diese Last etwas erleichtern. Wir haben Arbeitgeber gefragt, was sie ihren Mitarbeitern anbieten.


Christoph Weitkamp, Inhaber der Kanzlei Weitkamp, Hirsch & Kollegen in Schleswig, beschäftigt mehr als 50 Mitarbeiter. „Sie kommen alle aus der Region“, sagt Weitkamp. Das Einzugsgebiet reicht bis Husum, Flensburg, Rendsburg und Eckernförde. Im Mittel fahren die Mitarbeiter 40 Kilometer eine Strecke, hat Weitkamp ermittelt. Ihnen angesichts der gestiegenen Kosten unter die Arme zu greifen, ist für Weitkamp selbstverständlich. „Dabei hilft uns, dass wir im Rahmen von Corona allen Mitarbeitern auf unsere Kosten einen Heimarbeitsplatz eingerichtet haben“, sagt der Kanzleichef. „Das kommt uns jetzt zugute.“

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Videokonferenzen und flexible Arbeitszeiten

Auch Videokonferenzen gehörten seither zum täglichen Geschäft. Ebenfalls in der Corona-Pandemie bewährt hätten sich flexible Arbeitszeiten. Auch das könne genutzt werden, um die Anwesenheitszeiten zu reduzieren, etwa wenn die Wochenarbeitszeit an vier Tagen erledigt wird. „Letztlich ist es das Ziel, die Zahl der Fahrten deutlich zu minimieren.“

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Mitarbeiter, die regelmäßig mit dem Auto fahren müssen, unterstützt Weitkamps Kanzlei mit Tankgutscheinen. Außerdem sei es möglich, die Fahrten zwischen Wohnort und Arbeitsplatz steuerlich zu berücksichtigen, erklärt der Steuerfachmann. „Wir werden die weitere Entwicklung der Energiepreise sensibel beobachten und gegebenenfalls nachsteuern.“

Alternative Mobilitätsangebote sind gefragt

Im Helios-Klinikum in Schleswig, mit 1500 Mitarbeitern einer der großen Arbeitgeber in der Region, versucht man ebenfalls, flexible Arbeitszeitmodelle anzubieten, erklärt Pressesprecherin Andrea Schumann. Sofern das mit der jeweiligen Tätigkeit vereinbar sei. „Auch Homeoffice gibt es bei uns.“ Logischerweise aber nur in der Verwaltung und bei der Technik, nicht aber in den Bereichen, in denen im 24-Stunden-Schichtdienst für das Patientenwohl gesorgt werden müsse. Unabhängig von der aktuellen Preisentwicklung bei Kraftstoffen würden im Unternehmen derzeit alternative Mobilitätsangebote wie Job-Rad und Job-Ticket geprüft, so Schumann weiter.

Fahrgemeinschaften: Verabredungen am Schwarzes Brett

Auch bei der Kreisverwaltung in Schleswig, dort sind immerhin fast 1000 Menschen beschäftigt, versucht man, durch flexible Arbeitszeitgestaltung die Mitarbeiter finanziell zu entlasten. „Dadurch ist es bei uns möglich, die Anwesenheit auf vier Tage zu verkürzen“, erklärt Kreissprecherin Martina Potztal. „Wo es möglich ist, bieten wir einen großzügigen Zugang zu Homeoffice an.“ Außerdem unterstütze der Kreis als Arbeitgeber das E-Bike-Leasing, und im Intranet gebe es ein Schwarzes Brett für die Mitarbeiter, das auch für Verabredungen von Fahrgemeinschaften genutzt werde.

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