Energiesparen im Supermarkt

Das planen Rewe, Edeka, Famila und Co. in Schleswig-Holstein

Das planen Rewe, Edeka, Famila und Co. in Schleswig-Holstein

Das planen Rewe, Edeka, Famila und Co. in Schleswig-Holstein

shz.de
Flensburg/Kiel
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Familia und Aldi verkürzen ihre Öffnungszeiten. Wie sieht es bei anderen Supermärkten in Schleswig-Holstein aus? Foto: IMAGO/Rolf Poss

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Mit kürzeren Öffnungszeiten will Aldi künftig Energie sparen. Eine Maßnahme, die Schule macht? Die Konkurrenz reagiert unterschiedlich.

Der Discounter Aldi hat angekündigt seine Öffnungszeiten zu verkürzen. Künftig kann in den meisten Filialen nur noch bis 20 Uhr eingekauft werden. Länger geöffnet bleiben sollen die Filialen von Aldi nur dort, wo dies vertraglich festgeschrieben ist – etwa in Einkaufszentren. So will der Konzern einen Beitrag zum Energiesparen leisten.

In den Sozialen Medien sind die Reaktionen der Bürger geteilt. Viele begrüßen die Entscheidung und erinnern daran, dass es auch früher insgesamt kürzere Öffnungszeiten gab. Doch es gibt auch Kritik. Denn neben Arbeit, Kinderbetreuung und Haushalt, bleibt vielen offenbar nur wenig Zeit um Einkaufen zu gehen. Nicht immer sind Einkaufsalternativen zudem einfach erreichbar.

Zumal auch Familia plant, einen Großteil seiner Warenhäuser ab November früher zu schließen und / oder später zu öffnen. Und das nicht nur aus Energiespargründen, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Auch das Personal soll nach der herausfordernden Corona-Zeit entlastet werden.

Vergleichbarere Schritte planen Rewe, Penny (Anm. d. Red.: Rewe-Group), Lidl oder Edeka bisher nicht, wie shz.de auf Nachfrage erfuhr.

Kürzere Öffnungszeiten spare kaum Energie

„Die damit erzielbare Energieeinsparung wäre marginal. Denn auf (Kälte-)Technik entfällt mehr als die Hälfte des Energiebedarfs unserer Märkte und ist unabhängig von den Öffnungszeiten“, erklärte Rewe-Pressesprecher Thomas Bonrath.

Einschränkungen für die Kunden solle es daher nicht geben. Man setzte bei Rewe und auch Lidl stattdessen auf andere Maßnahmen, um Energie einzusparen. Genannt wird etwa die Umrüstung auf LED-Beleuchtung. „Um die Energieeffizienz unserer Gebäude zu optimieren und die Nutzung fossiler Brennstoffe zu reduzieren, setzen wir bereits heute bei vielen unserer Filialen darüber hinaus auf umweltfreundliche Wärmepumpen“, so eine Sprecherin von Lidl.

Edeka-Kaufläute entscheiden selbstständig über Energiesparmaßnahmen

Auf weitere Energiesparmaßnahmen und Modernisierungen verweist auch Famila gegenüber der Redaktion. So werde hier etwa unter anderem mit der Wärme, die beim Betrieb der Kühlanlagen entsteht, geheizt. Auch auf Solaranlagen setzen die Supermarktketten zunehmend.

Pauschale Aussagen konnten seitens der Edeka Handelsgesellschaft Nord allerdings nicht vorgenommen werden. Zwar sehe man keinen Anlass für eine Reduzierung des Services. Allerdings entscheiden die Kaufleute eigenständig über alle unternehmerischen Fragen – also auch über die Gestaltung ihrer Energiesparmaßnahmen.

Gut möglich also, dass auch der eine oder andere Edeka-Markt künftig früher schließt.

 

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