Mobilität

Mehr Räder, mehr Busse: Planer stellen Verkehrskonzept für SPO vor

Mehr Räder, mehr Busse: Planer stellen Verkehrskonzept für SPO vor

Planer stellen Verkehrskonzept für SPO vor

Frank Spyra/shz.de
St. Peter-Ording
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Freie Fahrt für freie St. Peteraner – aber vorzugsweise mit dem Rad oder dem Bus. So stellen sich die Planer des Ingenieurbüros SHP den Verkehr der Zukunft vor. Auch zum Thema Strandparken haben sie eine Idee. (Symbolbild) Foto: Frank Spyra/shz.de

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Wie der Verkehr in den kommenden zehn Jahren aussehen soll, hat sich St. Peter-Ording einmal von einem Planungsbüro vordenken lassen. Mehr Räder und mehr Busse forderte das nun bei der Vorstellung des Konzepts im Dünenhus.

Mehr Räder, mehr Busse und das Ganze in Einklang mit Natur und Einwohnern. So die Grundlinien des Verkehrskonzepts für St. Peter-Ording, das die Planer des Ingenieurbüros SHP aus Hannover nun im Dünenhus der Öffentlichkeit präsentierten. Dabei hatten die Planer einiges zu bedenken.

Jörn Janssen stellte die Grundzüge der Verkehrsplanung vor, nach der der Straßenverkehr zweigeteilt werden könnte. Einerseits denken die Planer einen großen Kreislauf durch Bad und Ording an, wie andererseits einen durch Böhl. In Dorf werden beide durch die Eiderstedter Straße zwischen Marktplatz und Wittendüner Allee verbunden.

Deichseitig stellen sich die Hannoveraner ein Nebennetz vor, in dem Straßen in sogenannte „Shared Spaces“ umgewandelt werden könnten – quasi für Rad- und Autoverkehr freigegebene Fußgängerzonen. Farbige Bodenmarkierungen, wie es sie beispielsweise bereits in der Straße Im Bad, Ecke Am Kurbad gibt, könnten dabei helfen, die unterschiedlichen Mobilitätsarten auseinanderzuhalten.

Mikro-Depots vor dem Ort sollen Lastenverkehr reduzieren

Für den Radverkehr erdachte man sich im Planungsbüro zwei Magistralen durch die Ortschaft. Die erste verläuft entlang der Straße Im Bad, Badallee, in die Straße Südstrand und Op de Diek über den Dünenweg in die Pestalozzistraße, nach Norden abbiegend in die Böhler Landstraße und von dort in den Böhler Weg bis in den Eiderweg. Dazu merkte ein Zuhörer an, ob man die Ecke an der Böhler Landstraße nicht beispielsweise über den Störweg abkürzen könnte. Vor allem sollten die Radwege besser gekennzeichnet werden. Die zweite, große Radstrecke solle entlang des Deiches verlaufen.

Über den Ort verteilt sollten außerdem Fahrradabstellanlagen sowie Mobilitätsstationen entstehen, führte Melissa Meusel vom Planungsbüro aus. An letzteren könnten Radfahrer beispielsweise ihre Reifen aufpumpen. Rad- und Lieferverkehr wollen die Hannoveraner übrigens durch sogenannte Mikro-Depots verbinden. Vor St. Peter-Ording könnten Lager entstehen, die regulär von Lastwagen angesteuert würden. Von dort aus könnten Pakete dann mit Lastenrädern in den Ort transportiert werden. „Das ist bestimmt keine Lösung für den Einzelhandel, aber Amazon-Pakete könnten so transportiert werden“, so Meusel.

Strandparken: Stauvermeidung durch Digitalisierung

Der ÖPNV soll enger getaktet werden, wenn es nach den Planern geht, außerdem solle das Stationsnetz wieder ausgebaut werden. Bezüglich des Strandparkens in Ording geben sich die Hannoveraner Zeit, ist die Sondergenehmigung doch gerade bis 2040 verlängert worden. Allerdings sehen die Planer Möglichkeiten, durch digital getriebene Zeitersparnisse die Rückstaus am Parkplatz Höhe Am Deich aufzulösen.

Die Veranstaltung war Teil der Öffentlichkeitsarbeit in dieser Sache, wie Bürgermeister Jürgen Ritter (parteilos) mitteilt. Das Konzept geht nun in die Beratung in den Verkehrsausschuss, um dann gegebenenfalls in der Gemeindevertretung beschlossen zu werden. Die nächste Sitzung des Verkehrsausschusses ist bis dato für den 4. Mai anberaumt.

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