Flensburg

Mehr als 100 Meter lang: Großes dänisches Kriegsschiff im Flensburger Hafen zu Gast

Großes dänisches Kriegsschiff im Flensburger Hafen zu Gast

Großes dänisches Kriegsschiff in Flensburg zu Gast

Sebastian Iwersen/shz.de
Flensburg
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Mit dem dänischen Kriegsschiff hat ein großer grauer Koloss am Ostuferhafen festgemacht. Foto: Sebastian Iwersen/shz.de

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Ein ungewöhnlicher Gast sorgt im Flensburger Hafen für staunende Blicke. Am Ostufer hat am Wochenende ein dänisches Hochsee-Patrouillenschiff festgemacht und zieht seitdem die Blicke der Spaziergänger auf sich.

Am Bug und am Heck wehen die dänische Flagge im Wind, dazwischen liegen mehr als 110 Meter Stahl und allerhand Technik: Das dänische Marineschiff „HDMS Thetis“ ist momentan zu Gast im Flensburger Hafen und hat am Samstag im Sicherheitsbereich am Wirtschaftshafen festgemacht.

Normalerweise ist das Revier des mit einem vollautomatischen Geschütz und schwerem Maschinengewehr ausgerüsteten Schiffs das Nordmeer. Sowohl die jetzt in Flensburg liegende „HDMS Thetis“ als auch die drei bauähnlichen Schwesterschiffe mit den Namen „Triton“, „Vædderen“ und „Hvidbjørnen“ werden vor allem zum Küstenschutz zwischen Grönland und Island eingesetzt.

Kriegsschiff kann bis zu 80 Zentimeter dickes Eis durchbrechen

Um ganzjährig in nördlichen Breiten eingesetzt werden zu können, sind die Kriegsschiffe so konstruiert, dass sie mit ihrer Verdrängung von bis zu 3500 Tonnen auch bis zu 80 Zentimeter dickes Eis durchbrechen. In der Vergangenheit war die „Thetis“ auch schon als Flaggschiff des ständigen Minenabwehrverbandes der NATO im Einsatz. Die Schiffe sind auch mit umfangreicher Radar- und Sonartechnik sowohl für die Überwachung der Bereiche über und unter der Wasserlinie ausgestattet.

Angetrieben wird die „HDMS Thetis“ mit der in großen weißen Buchstaben aufgebrachten Kennung „F 357“ von drei Dieselmotoren mit einer Gesamtleistung von drei Dieselmotoren mit 13.000 PS, mit deren Hilfe sie eine Geschwindigkeit von knapp 21 Knoten auf dem Wasser erreichen kann. Bei einer Reisegeschwindigkeit von 15,5 Knoten beträgt die Reichweite des Schiffs rund 8500 nautische Meilen, was in etwa 15700 Kilometern entspricht. Es ist für eine Besatzung zwischen 60 und 90 Marinesoldaten ausgelegt.

Aus Kopenhagen durch den „Großen Belt“ nach Flensburg

Das jetzt in Flensburg vertäute Kriegsschiff war vor zwei Tagen aus der dänischen Hauptstadt Kopenhagen gestartet und hatte in Korsør zwischen Fünen und Seeland einen Zwischenstopp eingelegt, bevor es durch den großen Belt in die Flensburger Förde einlief.

Der Hintergrund für den Besuch des 1991 in Dienst gestellten Kriegsschiffs im Flensburger Hafen ist bislang ebenso unklar wie die Dauer des Besuchs des ungewöhnliches Gastes in der Flensburger Förde. 

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