Rückzug als CDU-Chef möglich

Laschet macht den Weg frei – und bekommt Zuspruch von Daniel Günther

Laschet macht den Weg frei – und bekommt Zuspruch von Daniel Günther

Laschet macht den Weg frei – Zuspruch von Daniel Günther

SHZ
Kiel/Berlin
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Die CDU-Spitze müsse sich in ihrer ganzen Breite neu aufstellen, sagte Armin Laschet. Foto: Michael Kappeler

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Der Noch-CDU-Chef will einen personellen Neuanfang der Partei „moderieren“. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther unterstützt dessen Pläne.

Armin Laschet erhält für seine Bereitschaft zum Rückzug und seinen Plan, die CDU personell neu aufzustellen, die volle Unterstützung von Schleswig-Holsteins Ministerpräsidenten Daniel Günther (CDU).

„Jeder in der Führung von CDU und CSU kannte seit dem Wahlabend diese Haltung. Verantwortungsbewusstsein, Charakterstärke und Demut sind Eigenschaften, die in diesem Statement zum Ausdruck kommen und für die Armin Laschet wie kein Zweiter steht“, so Günther am Donnerstagabend. Daran könnten sich manche in der Union ein Beispiel nehmen, erklärte der Chef der Nord-CDU und fügte hinzu: „Den von ihm aufgezeigten Weg unterstütze ich zu 100 Prozent.“

CDU-Spitze muss sich neu aufstellen

Zuvor hatte Laschet am Abend im Konrad-Adenauer-Haus seinen Verzicht auf das Amt des Parteichefs erklärt. Sein Ziel sei es, unter den Anwärtern für seine Nachfolge einen Konsenskandidaten zu bestimmen, um die „ständigen Personaldebatten“ in der CDU zu beenden, sagte Laschet. Seine eigene Aufgabe sehe er darin, diesen Prozess zu moderieren.

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Die CDU-Spitze müsse sich dabei in ihrer ganzen Breite neu aufstellen, sagte Laschet: „Die personelle Neuaufstellung der CDU – vom Vorsitzenden über das Präsidium bis hinein in den Bundesvorstand – werden wir zügig anpacken.“ Trotzdem hielt er aber weiter an der Möglichkeit fest, doch noch eine Regierung unter Führung der Union mit Grünen und FDP zu bilden. „Erst steht das Projekt und dann die Person“, so Laschet.

Söder erhöht Druck auf Laschet

CSU-Chef Markus Söder hatte die Entscheidung der von Grünen und Liberalen für Ampel-Gespräche mit der SPD als „De-facto-Absage an Jamaika“ gewertet und somit zusätzlich Druck auf Laschet ausgeübt. Es müsse jetzt die Realität anerkannt werden, es gehe nun auch um „Selbstachtung und Würde“, so Söder.

Bei der Bundestagswahl Ende September hatte die Union mit 24,1 Prozent das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte eingefahren. Seitdem steht der Kanzlerkandidat massiv in der Kritik. Laschet war im Januar zum CDU-Parteichef gewählt worden. Später setzte er sich im Kampf um die Kanzlerkandidatur gegen Söder durch.

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