Flensburg

Lange drum gekämpft: Anbau der Freiwilligen Feuerwehr Weiche eingeweiht

Lange drum gekämpft: Anbau der Freiwilligen Feuerwehr Weiche eingeweiht

Lange drum gekämpft: Anbau der Freiwilligen Feuerwehr Weiche eingeweiht

SHZ
Flensburg
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Schlüsselübergabe: Wehrführer Ingo Sauer (links und Oberbürgermeisterin Simone Lange. Foto: Benjamin Nolte Foto: 90037

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Lange mussten die Feuerwehrmänner und -frauen in Weiche auf vernünftige Umkleiden und sanitäre Anlagen warten. Jetzt wurde der Anbau von Oberbürgermeisterin Simone Lange eingeweiht – mit einem Versprechen.

Was lange währt, wird endlich gut. Dieses Sprichwort dürfte auch für die Freiwillige Feuerwehr Weiche gelten. Am Samstagvormittag konnten die Kameraden den lang herbeigesehnten Anbau ihrer Feuerwache offiziell einweihen.

Eingezogen sind sie bereits seit einigen Wochen und auch erste Einsätze wurden schon aus den neuen Räumlichkeiten absolviert. „Es war eine lange, teils nervenaufreibende Zeit“, fasst es Weiches Wehrführer Ingo Sauer zusammen, „wir alle sind froh, dass wir nun am Ende diese Räumlichkeiten beziehen konnten und endlich angemessene und vernünftige Rahmenbedingungen vorfinden, um unsere Arbeit zu machen.“

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Schon vor Jahren machten die Kameraden auf die untragbaren Zustände in dem denkmalgeschützten Gebäude aus dem Jahr 1941 aufmerksam. Heutigen Anforderungen an Hygiene, Geschlechtertrennung, Arbeitsschutz und Unterbringung der Einsatzfahrzeuge konnte längst nicht mehr Rechnung getragen werden. Es fehlten Duschen, Männer und Frauen waren in den Umkleideräumen nur durch einen Vorhang getrennt, im selbst ausgebauten Jugendraum gab es nicht einmal eine Heizung, warmes Wasser gab es ebenfalls nur unzureichend.

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Zwei von vier Fahrzeugen mussten in einer Lagerhalle in Altholzkrug, einige Kilometer vom Standort der Feuerwache entfernt, untergebracht werden, weil der Platz einfach nicht ausreichte und die Fahrzeughalle für die großen, modernen Einsatzfahrzeuge ohnehin zu klein war.


„Sie haben starke Kämpfer an ihrer Seite gehabt“, betonte Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange in ihrem Grußwort, „kommunalpolitische Vertreter haben hart und stark für die Feuerwehr und diesen Anbau gekämpft, mein Dank gilt hier auch den ehrenamtlichen Vertretern der Ratsversammlung.“

Die Debatte um den Anbau der Freiwilligen Feuerwehr Weiche wurde so richtig in der zweiten Jahreshälfte 2019 losgetreten. Damals waren sich längst nicht alle Parteien einig. „Wir konnten den Anbau damals glücklicherweise auch gegen den Widerstand der Verwaltung durchsetzen“, berichtet CDU-Ratsmitglied Karsten Sörensen, „SSW und SPD haben den Anbauplänen damals nicht zugestimmt, dennoch wurde der Beschluss durch eine Mehrheit umgesetzt.“

Kosten in Höhe von 1,2 Millionen Euro

Die Gesamtbaukosten für den Erweiterungsbau, der unter anderem eine große, neue Fahrzeughalle, Umkleiden, Duschen und sanitäre Anlagen für Männer und Frauen enthält, beliefen sich auf rund 1,2 Millionen Euro, von denen das Land 108.000 Euro aus einem Landesprogramm für Freiwillige Feuerwehren gefördert hat.

Warum die Wehr so wichtig ist für Brandschutz in Flensburg

Neben den Freiwilligen Feuerwehren Klues und Engelsby übernimmt die Weicher Wehr eine besondere Rolle in der Sicherstellung des Brandschutzes der Stadt Flensburg. Die Gartenstadt in Weiche stellt einen von drei „weißen Flecken“ im Stadtgebiet dar, in dem der Löschzug der Berufsfeuerwehr die gesetzliche Hilfsfrist nicht immer einhalten kann. Somit rücken die Weicher Kameraden zu Einsätzen in dem Stadtteil auch tagsüber mit aus.


Simone Lange machte am Samstag deutlich, wie wichtig die Freiwilligen Feuerwehren in Flensburg für die Stadt und insbesondere für den Schutz der Bürgerinnen und Bürger sind: „Diese wichtige Ehrenamt braucht gute Rahmenbedingungen, die auf drei wichtigen Bausteinen basieren, moderne und funktionale Räumlichkeiten, Fahrzeuge und Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren.“

Kein Sanierungsstau mehr

Dem jahrelang weiter vor sich hergeschobenen Sanierungsstau, der insbesondere auch die Liegenschaften der freiwilligen Feuerwehren betraf, soll nun ein Ende gesetzt werden. „Ich möchte betonen, dass es mehr als angemessen ist, dass sie moderne Rahmenbedingungen erhalten“, so Lange, „wir sagen auch zu, dass wir diese erhalten, pflegen, hegen und modernisieren, mein Wunsch ist es, keinen Sanierungsstau mehr entstehen zu lassen.“

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