Die SPD bleibt alles andere als cool. Angesichts der steigenden Temperaturen fordert die Landtagsabgeordnete Birte Pauls in einem Antrag für die Landtagssitzung in der nächsten Woche einen Hitzeaktionsplan für Schleswig-Holstein.

Darin soll nach ihrem Willen stehen, dass „bei Temperaturen ab 35 Grad das öffentliche Leben eingeschränkt werden soll, so dass große Veranstaltungen und Sportturniere nicht stattfinden“. Außerdem soll das Land kostenlose Sonnencreme-Spender aufstellen – etwa in Parks und Schulen, an Stränden und Spielplätzen sowie auf Festivals und Festen bei höheren Temperaturen. Und: „Die Kommunen sollen in die Lage versetzt werden, ihren öffentlich Raum hitzeadäquat zu gestalten, in dem Schattenplätze geplant, Flächen und Dächer begrünt, Trinkwasserspender aufgestellt sowie kühle Räume stärker geplant und genutzt werden.“

Vulnerable Gruppen wie Obdachlose und Senioren sollen besonders geschützt und bei großer Hitze betreut werden. Dazu will Pauls „Maßnahmepläne zur Vorbereitung auf Hitzeereignisse für Kitas, Schulen und andere Bildungseinrichtungen, der Jugend- und Eingliederungshilfe, Pflege- und Reha-Heimen sowie Kliniken und Rettungsdiensten“. In den Plänen soll die kostenlose Abgabe von Sonnencreme und Wasser, die Gestaltung von beschatteten Plätzen, die Reduzierung von Hitze durch Sonnenschutz an Fenstern geregelt werden.

Zahl der Hautkrebserkrankungen steigt

Laut Barmer GEK ist die Zahl der Patienten mit weißem Hautkrebs innerhalb von zehn Jahren 31 Prozent gestiegen.  Beim schwarzen Hautkrebs stieg die Zahl von 22.900 Fällen im Jahr 2012 auf rund 25.400 Fälle im Jahr 2021. Laut AOK Nordwest stieg 2021 die Anzahl der Krankenhauseinweisungen mit der Diagnose Hautkrebs im Vergleich zum Jahr davor um rund acht Prozent an. 

Ministerium begrüßt Aufstellen von Sonnencreme-Spendern

Der Sprecher von Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken (CDU), Marius Livschütz, will den Beratungen des Landtags zu dem SPD-Antrag nicht vorgreifen. Er sagt aber auch: „Das Gesundheitsministerium verfolgt die Thematik ,Gesundheitsschutz während Hitzeperioden’ bereits seit längerer Zeit, tauscht sich hierzu mit den anderen Ländern, dem Bund und dem Deutschen Wetterdienst aus und informiert die Gesundheitsbehörden der Kreise und kreisfreien Städte hierüber.“ Livschütz will die Eigenverantwortung beim Hitze- und UV-Schutz stärken. Wenn Kommunen aber Sonnencreme-Spender aufstellen wollten, sei das gerade in touristischen Gemeinden „begrüßenswert“, so der Sprecher. „Wichtig ist dann jedoch, dass die hygienischen Standards sichergestellt und regelmäßig kontrolliert werden.“