Coronavirus

Keine Maskenpflicht mehr im Bus? In Kappeln fahren viele jetzt oben ohne

Keine Maskenpflicht mehr in Kappeln

Keine Maskenpflicht mehr in Kappeln

Doris Smit/shz.de
Kappeln
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Leon Khan aus Süderbrarup findet es gut, dass er im Bus von nun an keine Maske mehr tragen muss. Foto: Smit/shz.de

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Seit Neujahr 2023 dürfen Reisende Busse und Bahnen wieder ohne Mund-Nasen-Schutz nutzen. Für viele bedeutet das eine Befreiung, für andere kommt der Schritt zu früh. So gehen die Menschen in Kappeln mit der nächsten Lockerung der Corona-Maßnahmen um.

Im Dezember 2022 hat die Landesregierung, die Entscheidung gefällt: ab Januar 2023 wird die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr abgeschafft. Seit Neujahr können alle Bürger nun also ohne Nase-Mund-Bedeckung den regionalen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) benutzen. Statt der Pflicht gilt seit Jahresbeginn in Schleswig-Holstein eine Empfehlung, in Bussen und Bahnen Mund und Nase zu bedecken.

Die Landesregierung setzt ab sofort auf Eigenverantwortung. In Kappeln scheinen die meisten Fahrgäste darüber erleichtert. So wie Leon Khan. Heute steht der Mitarbeiter eines Fast-Food-Restaurants zwar sogar mit der Maske am Zob und wartet auf den Bus nach Süderbrarup. „Aber das ist nur, weil ich ein bisschen erkältet bin“, erklärt er. Grundsätzlich freue er sich darüber, jetzt wieder ohne Nase-Mund-Bedeckung mit dem Bus zu fahren. „Das finde ich viel besser.“

Keine Angst, sich mit Corona zu infizieren

„Es ist viel besser ohne die Maske“, findet auch Shaho Ramazan, ebenfalls aus Süderbrarup. „Das ist eine gute Lockerung“, sagt er. Es sei ihm bewusst, dass die Gefahr, sich mit Corona zu infizieren noch nicht vorbei ist, Bedenken habe er aber auch im Bus trotzdem keine. „Es fühlt sich gut an, ohne die Maske. Endlich kann man wieder die Gesichter sehen.“

Ari Sievers lebt in einer Gemeinde in der Nähe von Kappeln und fährt nach der Arbeit mit dem Bus nach Hause. Die Nase-Mund-Bedeckung hat sie griffbereit am Handgelenk. Wenn sie in den Bus steigt, werde sie die Maske aber wieder aufsetzen, auch wenn sie das nicht müsse, sagt sie. Im Moment sowieso, sie sei gerade ein bisschen erkältet.

Ihre Entscheidung für den Wegfall der Maskenpflicht hatte die Landesregierung mit dem Infektionsgeschehen begründet. Die Bevölkerung sei durch Impfungen und überstandene Infektionen weitgehend immunisiert, die Erkrankungen verliefen aktuell überwiegend mild, heißt es weiter. So empfindet es auch Klaus Schiefelbein aus Karby. Corona sei nicht mehr so präsent, findet er. Er begrüße es, im Bus keine Maske mehr aufsetzen zu müssen.

Einem Fahrgast aus Maasholm, der am Zob auf seinen Bus für die Heimfahrt wartet und nicht namentlich genannt werden möchte, ist zwar deutlich bewusst, dass die Ansteckungsgefahr noch nicht gebannt ist. „Die nächste Welle in China rollt ja schon, da wird noch einmal etwas kommen“, ist er sicher. Trotzdem ist auch er jetzt erst einmal erleichtert und lässt die Maske im Bus in der Tasche. Er findet:

Ob mit oder ohne, die Fahrgäste verhielten sich in der Maskenfrage gemischt – wie vorher auch schon, sagt einer der Busfahrer von DB Regio Bus Nord/Autokraft, die am Kappelner Zob auf ihren nächsten Einsatz warten. In der ersten Januarwoche seien es vielleicht einige Fahrgäste mehr gewesen, die ohne Mund-Nase-Bedeckung gefahren sind. „Aber seit die Schule am Montag wieder begonnen hat, tragen auch wieder mehr die Maske“, hat er festgestellt. Sein Kollege nickt und bestätigt das Gefühl: „Je voller es wird, desto mehr halten doch an der Maske fest.“

Das Maskenthema habe sich sehr eingespielt, bestätigen die Busfahrer. Dass einmal jemand darauf aufmerksam gemacht werden musste, seine Maske aufzusetzen, sei kaum noch vorgekommen. „Wenn jetzt jemand noch mit Maske einsteigt, habe ich auch manchmal den Eindruck, dass vielleicht noch nicht bei allen angekommen ist, dass die Pflicht aufgehoben wurde. Aber darauf mache ich natürlich auch niemanden extra aufmerksam“, sagt ein weiterer Kollege und lacht. „Meiner Ansicht nach hat sich mit der Lockerung am Verhalten der Fahrgäste nichts weltbewegend verändert.“

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