23 pflegebedürftige Senioren verlieren ihr Zuhause, 28 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz: Das „Haus Adelby“ schließt zum 30. April. Die Bewohner des insolventen Pflegeheimes und deren Angehörige wurden jüngst über die Entscheidung informiert.

Insolvenzverwalter Jan Kind bestätigt die bevorstehende Schließung. Bis zuletzt hatte er versucht, das bevorstehende Aus für das „Haus Adelby“ doch noch abzuwenden. „Wir hatten einen intensiven Investorenprozess“, so Kind.

Insgesamt acht Investoren hatten sich das Altenheim im Adelbyer Kirchenweg angeschaut, jedoch sagte keiner zu. „Es ist ein schwieriges Umfeld“, erklärt Kind. Neben Arbeitskräftemangel, Inflation sowie der schwierigen Lage in der Pflegebranche habe sich auch die verwinkelte und in die Jahre gekommene Bauart des „Haus Adelby“ als hinderlich erwiesen. Sie sei nicht mehr „State of the Art“, so Kind.

Aktuell befinde man sich in Abstimmung mit der Wohnpflegeaufsicht. Die Senioren müssen zeitnah eine neue Unterkunft bekommen. „Es sieht danach aus, dass wir für alle Bewohner Alternativen in der Region anbieten können“, sagt Kind. Am Freitag ist eine Informationsveranstaltung im „Haus Adelby“ geplant.

Insolvenzantrag im Herbst 2022

„Es ist menschlich tragisch, ein Pflegeheim schließen zu müssen“, so der Insolvenzverwalter. Aufgrund drastisch gestiegener Kosten für Personal, Energie sowie Lebens- und Sachmittel war der Betrieb im vergangenen Jahr tief in die Verlustzone gerutscht. Nachdem keine Verbesserung abzusehen war, musste das „Haus Adelby“ im Herbst 2022 schließlich einen Insolvenzantrag stellen.

Das private Pflegeheim befand sich jahrzehntelang im Besitz der Familie des letzten Geschäftsführers Sven Ehmsen.