Wahlkampf in Flensburg

Jusos und Grüne Jugend machen Stimmung gegen Fabian Geyer

Jusos und Grüne Jugend machen Stimmung gegen Fabian Geyer

Flensburg: Stimmung gegen Fabian Geyer

Julian Heldt/shz.de
Flensburg
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Fabian Geyer oder Simone Lange: Am Sonntag entscheidet sich, wer künftig die Flensburger Stadtverwaltung führen wird. Foto: Sebastian Iwersen

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CDU, FDP und WiF fordern die Verwaltungschefin nun auf, sich von dem Flyer von Jusos und Grüner Jugend zu distanzieren und die Verteilung zu untersagen. Sie sehen eine Grenzüberschreitung.

Die Atmosphäre in den letzten Tagen des Oberbürgermeisterwahlkampfes in Flensburg ist vergiftet. Am Wochenende verteilten Jusos und Grüne Jugend in den Stadtteilen einen Flyer, in dem Lange-Kontrahent Fabian Geyer als „Schnacker“ bezeichnet wird.

Man wolle in Flensburg kein „Seite an Seite mit Aluhutträgern“, keine „alleinige Bevorzugung von Arbeitgebern“ und keinen Oberbürgermeister, der „stark konservativ“ sei, heißt es dort. Unter dem Hashtag #geyerverhindern positionieren sich Jusos und Grüne Jugend deutlich für die amtierende Verwaltungschefin.

Diese teilte am Sonntag eine Instagram-Story der Jusos Schleswig-Flensburg, in der der Flyer deutlich zu sehen ist.

CDU, FDP und WiF fordern Lange nun auf, sich von dem Flugblatt zu distanzieren und die Verteilung zu untersagen. „Diese verleumderische Stimmungsmache ist antidemokratisch und in gleichem Maße diskriminierend. Die Verunglimpfung des von Ihrem Mitbewerber ausgeübten Berufes ist darüber hinaus übergriffig und schadet dem demokratischen Miteinander enorm und ist einer Verwaltungschefin nicht würdig, die regelmäßig vorgibt, Toleranz fördern zu wollen“, heißt es in einem von Arne Rüstemeier (CDU), Kay Richert (FDP) und Andreas Rothgaenger (WiF) unterzeichneten Schreiben.

Geyer mit sogenannten Aluhutträgern in Verbindung zu bringen, sei „übelste Nachrede und aus unserer Sicht eine Grenzüberschreitung, der Demokraten gemeinsam entschieden widersprechen sollten“. SPD-Vorstandsmitglied Kianusch Stender, der bei der letzten Landtagswahl als Direktkandidat in Flensburg kandidierte, hatte Geyer in seiner Instagram-Story ebenfalls als „Querdenker-Kumpel“ bezeichnet.

Deutlich wird, dass der Flensburger Wahlkampf in den vergangenen Tagen durch sogenanntes „Negative Campaigning“ bestimmt wird. Hierbei geht es nicht darum, den eigenen Kandidaten positiv herauszustellen, sondern den politischen Gegner schlechtzureden.

Simone Lange distanziert sich nicht

Oberbürgermeisterin Lange wollte am Montagnachmittag auf Anfrage von shz.de den Flyer nicht bewerten: „Die Jusos und die Grüne Jugend agieren eigenständig. Auf meinem Instaprofil erscheint als Story grundsätzlich alles, was mit mir verlinkt ist. In diesem Fall wurde nicht der Flyer als solches, sondern der Beitrag über die ,Kneipentour‘ der Jusos geteilt.“

Geyer, der seit Jahren als Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Flensburg-Schleswig-Eckernförde tätig ist, hatte den ersten Wahlgang am 18. September mit mehr als 2000 Stimmen Vorsprung für sich entschieden. Er und Lange stehen sich am 2. Oktober in einer Stichwahl gegenüber.

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Hannah Dobiaschowski
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