Corona im Kreis Pinneberg

Inzidenz bei Geimpften und Ungeimpften: So deutlich ist der Unterschied

Inzidenz bei Geimpften und Ungeimpften: So deutlich ist der Unterschied

Inzidenz bei Geimpften und Ungeimpften: So deutlich ist der Unterschied

SHZ
Kreis Pinneberg
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Landrätin Elfi Heesch und Kreispräsident Helmuth Ahrens appellieren an die Bürger, sich impfen zu lassen. Denn Ungeimpfte sind im Kreis Pinneberg laut jüngsten Zahlen deutlich stärker von Corona-Infektionen betroffen als Geimpfte. Foto: Science Photo Library via www.imago-images.de Foto: 90037

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Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Die Inzidenz ist bei ungeimpften Personen deutlich höher als bei denen, die geimpft sind. Landrätin und Kreispräsident appellieren deshalb an die Bürger.

Die Lage ist ernst. Im Kreis Pinneberg hielten sich die Inzidenzzahlen in den vergangenen Wochen um die 200er-Marke. Aktuell liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 155 (Stand: 8. Dezember). In größeren Städten wie Elmshorn und Pinneberg liegt sie noch höher. Noch reichen die Betten auf den Normal- und Intensivstationen der Region-Kliniken. Viel mehr darf es aber nicht werden.


Gesundheitsamt und Kliniken kommen an Grenzen

Gesundheitsamt und Regio-Kliniken kommen an ihre Grenzen. Sich impfen zu lassen, kann da helfen. Landrätin Elfi Heesch und Kreispräsident Helmuth Ahrens appellieren deshalb an die Bürger. „Lassen Sie sich impfen, wenn Sie es noch nicht getan haben“, teilten die beiden jetzt mit.

Zahlen verdeutlichen: Impfung schützt

Dass die Impfung schützt, ist auch mit Zahlen belegt, die der Kreis nun erstmals veröffentlicht hat. Die Inzidenzen unterscheiden sich zwischen geimpften und ungeimpften Menschen deutlich. Bei den Werten handele es sich um eine Abschätzung, betont Kreis-Sprecherin Katja Wohlers. Die Zahlen:

  • In der Altersgruppe zwischen zwölf und 17 Jahren lag die Inzidenz Anfang Dezember laut Gesundheitsamt für Geimpfte bei 60, für Ungeimpfte bei 780.
  • Bei den 18- bis 59-Jährigen sah es wie folgt aus: Inzidenz für Geimpfte von 90, für Ungeimpfte von 760.
  • In der besonders gefährdeten Altersgruppe 60plus: Inzidenz bei Geimpften von 30, bei Ungeimpften von 550.

„Wir sehen, dass die Inzidenzzahlen zwischen den Geimpften und Ungeimpften immer weiter auseinandergehen“, sagt Heesch. „Dies könnte bereits die sichtbare Auswirkung der Boosterimpfungen sein.“


Doch wer gilt eigentlich als Geimpft? Bei der Einstufung orientiert sich der Kreis laut Wohlers am Robert-Koch-Institut. Als geimpft gelten demnach jene, deren zweite Impfung (bei Johnson & Johnson die erste) mindestens 14 Tage her ist. Wohlers erläutert, dass das Gesundheitsamt bei der Erfassung des Krankheitsfalls grundsätzlich Impfstatus, Zeitpunkt des zweiten Piekses und Impfstoff abfrage.

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Schwere Verläufe mit Impfschutz deutlich seltener

Auch wenn die Impfung nicht zu 100 Prozent davor schützt, sich anzustecken: Das Risiko ist geringer. Schwere Verläufe einer Corona-Infektion sind ebenfalls deutlich seltener. Das lässt sich auch in den Regio-Kliniken beobachten. Die Mehrheit der dort behandelten Corona-Patienten ist ungeimpft, betont der Kreis.


Für Heesch und Ahrens ist noch ein weiterer Faktor entscheidend, um die aktuelle Infektionslage einzudämmen: persönliche Kontakt beschränken. „Dabei sollte jedem bewusst sein, dass auch geimpfte Menschen sich infizieren und das Virus übertragen können“, teilen sie mit.

Bund und Länder verschärfen Regeln

Jüngst haben Bund und Länder die Corona-Regeln nochmal verschärft. Im Einzelhandel gilt 2G, nur wer geimpft oder genesen ist, kommt rein. Ab Mittwoch (15. Dezember) gilt Schleswig-Holstein weit in Discos und Nachtclubs außerdem 2G+. Selbst Geimpfte oder Genesene müssen dann einen negativen Corona-Test vorweisen, wenn sie feiern gehen wollen.


Landrätin und Kreispräsident halten die neuen Regeln für richtig und wichtig. „Jetzt ist der Moment, indem wir handeln müssen“, sagt Heesch. Andernfalls wird es mit der gesundheitlichen Versorgung eng. „Wir stehen alle in der Verantwortung – sowohl für die Gemeinschaft, als auch für die Ärzte sowie die Pflegerinnen und Pfleger. Die erbringen seit Beginn der Pandemie Höchstleistungen“, sagt Ahrens.

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