Naturschutz auf Sylt

Hochwasser setzt Nachwuchs der Brutvögel am Ellenbogen in List zu

Hochwasser setzt Nachwuchs der Brutvögel am Ellenbogen in List zu

Hochwasser setzt Nachwuchs der Brutvögel in List zu

Sylter Rundschau/shz.de
Sylt
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Eine Küstenseeschwalbe sitzt auf dem Elektrozaun, der die Schutzzone am Ellenbogen in List eingrenzt. Foto: Charlie Esser/shz.de

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Starker Westwind und Hochwasser haben für Überschwemmungen der Schutzzone für Brutvogelkolonien am Lister Ellenbogen auf Sylt gesorgt – mit fatalen Folgen für den Nachwuchs.

Die Schutzzone für die Brutvögel am Ellenbogen in List ist durch hohe Wasserstände in den vergangenen Tagen mehrfach überflutet worden. Die Wassermassen wurden zahlreichen Gelegen der Sand- und Seeregenpfeifer zum Verhängnis, wie die Naturschutzbotschaft Sylt berichtet. Auch viele der Zwergseeschwalben haben noch ihre Eier bebrütet – lediglich die älteren Küken der Küsten- und Zwergseeschwalben, die kurz davor sind flügge zu werden, hätten die Flut überlebt. 

Die größte Brutkolonie der Insel Sylt

Das ist besonders tragisch, so die Naturschutzbotschaft weiter, da diese Schutzzone die größte Brutkolonie Sylts beherbergt. Ausgelöst wurden die Überschwemmungen der Naturschutzbotschaft zufolge durch den starken Westwind der letzten Tage in Verbindung mit der Springtide. Letzteres bezeichnet überdurchschnittlich hohes Hochwasser um Voll- und Neumond.

Um die Brotkolonie vor natürlichen Feinden wie dem Fuchs und dem Marderhund zu schützen, wurde, wie auch 2022, zum Beginn der Brutzeit ein temporärer Elektrozaun (Strandinsel) aufgebaut. Neben seltenen Zwergseeschwalben (Sterna albifrons) brüten dort in diesem Jahr auch Küstenseeschwalben, Austernfischer, Sandregenpfeifer und die in Deutschland vom Aussterben bedrohten Seeregenpfeifer.

Zwergseeschwalbe hätte erfolgreichste Brutsaison feiern können

Vor dem verhängnisvollen Hochwasser waren die Altvögel Tag und Nacht im Einsatz, um ihren Nachwuchs mit kleinen Fischen zu versorgen. Die ersten mutigen Küken haben auch schon selbst Ausflüge Richtung Wassersaum unternommen. Mit über 24 Brutpaaren alleine bei der Zwergseeschwalbe, wäre dieses Jahr die erfolgreichste Brutsaison der vergangenen Jahre geworden, bedauert die Naturschutzbotschaft. Ob die Vögel zu so fortgeschrittener Zeit im Jahr noch eine neue Brut anfangen, müsse abgewartet werden.

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