Nach langer Pause starten am 18. Mai erstmals seit 2019 wieder die Heringstage in Kappeln. Viele traditionelle Angebote bleiben feste Säulen, wie zum Beispiel der ökumenische Gottesdienst, die Heringswette, die Eröffnungsfeier in der Alten Maschinenhalle oder der plattdeutsche Heimatabend.

Ein aufgewerteter Hafenmarkt soll eine Menge kulinarische Genüsse bieten, sowie auch Handwerkskunst aus der Region oder einen Trödel- und Flohmarkt. Für Kinder gibt es ein großes Angebot und für Jugendliche wird die Prätorius-Garage zu einer Gaming-Zone mit Virtual-Reality-Brillen, Wii-Spielekonsole, Surfsimulator, Tischkicker und Loungeecke.

Endlich wieder Ausnahmezustand in Kappeln

Wir haben uns umgehört, worauf sich die Menschen am meisten freuen, wenn es wieder los geht: „Ich freue mich darauf, dass Kappeln endlich wieder im Ausnahmezustand ist und das Leben tobt!“, meint Franziska Anderßen (42) aus Steinbergkirche, und beim Erzählen merkt man ihr die Vorfreude deutlich an. Sie arbeitet in Kappeln und kann es gar nicht abwarten, bis wieder richtig gute Stimmung in der Stadt herrscht. „Meine Jungs, 18 und 16 Jahre alt, freuen sich natürlich am meisten auf Party. Die ziehen dann mit dem Bollerwagen los.“

Umfangreiches Musikprogramm verschiedener Genres

Anke Johannes (71) dagegen will es etwas ruhiger angehen lassen und eher über den Platz schlendern und schauen, was so los sein wird. „Wir lassen uns überraschen und sind sehr gespannt, wie es werden wird“, sagt sie. Früher habe es ihr immer sehr gut gefallen, mit viel Musik an jeder Ecke. „Aber das ist heute ja leider nicht mehr so.“

Ganz recht hat sie damit allerdings nicht. Bei den Kappelner Heringstagen 2023 treten mehrere Bands sowie 50 Musiker beim Schlei-Orchester auf, und ein Jazz-Frühshoppen soll den Sonntag einläuten.

Bier und Klönschnack gehören dazu

„Endlich wieder rauskommen, miteinander sein, zusammen ein Bierchen trinken, selbstgemachte Sachen kaufen und Klönschnack halten“, so fasst Torben Voigt (32) aus Norderbrarup zusammen, worauf er sich freut. Fisch essen gehöre natürlich für ihn auch dazu, denn er ist Angler und freut sich vor allem darauf, an den Heringstagen auf andere Angler zu treffen. Angeln will er selbst allerdings an dem Wochenende nicht, denn dafür werde es zu wuselig sein, meint er.

Endlich ohne Maske und Abstand

Manfred Auen (53) aus Kappeln kommt aus der Hochseefischerei und freut sich überhaupt auf das Thema Fisch und Hering. „Es wird wirklich Zeit, dass endlich alles wieder offen ist“, meint er, „und man ohne Maske und ohne großen Abstand die Fressmeile rauf und runter laufen und überall verweilen zu können.“ Auch ihm geht es nicht so sehr um ganz bestimmte Angebote, sondern dass die Heringstage überhaupt wieder stattfinden. „Wir freuen uns auch auf die Musik und auf den Handwerkermarkt“, sagt er.

Bummeln, Fisch und das ganz normale Leben genießen

Martina Rausch (55) freut sich am meisten auf das entspannte Bummeln und sich treiben lassen. „Es ist schön, dass das Leben wieder normal wird“, sagt sie. „Wir sind richtige Fischfans und lieben Hering. Aber am Schönsten ist die Geselligkeit und bei guter Stimmung zusammen zu sein. Wir freuen uns riesig auf die Kappelner Heringstage.“