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Handewitt: Pläne für großen Solarpark werden konkret

Handewitt: Pläne für großen Solarpark werden konkret

Handewitt: Pläne für großen Solarpark werden konkret

Jan Kirschner/shz.de
Handewitt
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Ortstermin mit Markus Andresen: Rechts das Umspannwerk, links der Nordbereich des Plangebietes. Foto: Jan Kirschner

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In der Gemeinde Handewitt soll auf 60 Hektar ein Solarpark entstehen. Das Genehmigungsverfahren ist noch nicht abgeschlossen.

Im vergangenen Jahr verabschiedete der Handewitter Gemeinderat ein Standortkonzept für Photovoltaik-Freiflächen, um die kompletten 78 Quadratkilometer der Großkommune einmal im Fokus der Solarenergie zu betrachten und gleichzeitig eine Nutzung auf maximal 350 Hektar festzuschreiben.

Im Dezember wurden mehrere Bauleitverfahren gestartet, von denen drei die erste Priorität genießen. Während die Projekte in den Ortsteilen Weding und Ellund etwas zurückhängen, wurde für den „Solarpark Handewitt-Haurup“ mit Beginn der Sommerferien der sogenannte Entwurfs- und Auslegungsbeschluss getroffen.

Ortstermin mit dem „Spitzenreiter“: Markus Andresen steigt auf dem kiesigen Parkplatz vor dem riesigen Umspannwerk in Haurup-West aus dem schwarzen Elektro-Auto. Er hat eine Übersichtskarte und das Konzept dabei. Er ist Geschäftsführer einer Firma („4native“), die regenerative Energieprojekt plant, umsetzt und vermarktet.

60 Hektar bis zur Gemeindegrenze zu Großenwiehe

Dieses Unternehmen aus dem nordfriesischen Viöl sowie der Hauruper Oke Andresen gründeten die „Solarpark Handewitt-Haurup GmbH & Co. KG. Die Eckwerte für das angestrebte Vorhaben: 50 Megawatt Leistung auf rund 60 Hektar. Die Module sollen sich einmal vom Umspannwerk bis zum Kolonistenkrug, kurz vor der Gemeinde Großenwiehe, erstrecken. Keine unberührte Natur: Der Betrachter blickt auf Mais- und Getreideäcker sowie mehrere Windanlagen.

Die südliche Grenze bildet weitgehend die Bredstedter Straße. Lediglich eine Teilfläche am alten Umspannwerk der „SH Netz AG“ liegt dahinter. Der dort gewonnene Strom soll in Zukunft für die Wasserstoff-Produktion eines Elektrolyseur („Haurup-Gas“) verwendet werden.

Im Südwesten der Gemeinde Handewitt soll sich das Ackerland, auf dem derzeit der Mais wächst, in eine Mixtur aus Energie- und Weidewirtschaft verwandeln. Das Konzept sieht einen nördlichen Gürtel für „AgriPV“ vor. Das heißt: Die Modultische werden in größerem Abstand und größerer Höhe montiert, sodass sich auf dem Boden ohne Weiteres Rinder bewegen können. „In Bayern werden auf solchen Flächen auch Früchte angebaut“, erklärt Markus Andresen. „Schutz vor Starkregen hätten Erdbeeren oder Himbeeren auch bei uns, für eine Wirtschaftlichkeit ist es aber nicht warm genug.“

Satzungsbeschluss der Gemeinde im Herbst vorgesehen

Wenn alles normal läuft, wird die Handewitter Gemeindevertretung im Herbst die Weichen für den Satzungsbeschluss stellen. Damit ertönt aber noch längst nicht das Startsignal für den Bau des Solarparks bei Haurup. Die Gesellschafter hoffen, bis dahin die Genehmigung zu erhalten, den zukünftigen Strom in das nahe Umspannwerk einspeisen zu dürfen. Erst wenn das geschehen ist, soll der nötige Transformator bestellt werden. Die voraussichtliche Lieferzeit: zwei Jahre.

Auch Bürgerbeteiligung angedacht

Die fünf Landeigner, den die 60 Hektar gehören, sitzen mit im Boot, werden aber erst mit der Umsetzung des „Solarparks Handewitt-Haurup“ in die Betriebsgesellschaft einsteigen. Angedacht ist auch eine Bürgerbeteiligung. „Die Art und Weise werden wir mit der Gemeinde abstimmen“, erklärt Markus Andresen. „Die Rendite für Photovoltaik ist bei uns im Norden aber kleiner als für Wind, zumal wir es hier mit einer freien Vermarktung zu tun haben.“ Da sich weder eine große Straße, noch eine Bahnstrecke oder ein ehemaliges Militärgelände in unmittelbarer Nähe befinden, würde die Einspeisung des Hauruper Stroms nicht gefördert werden.

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