Tönning

Hakenkreuz-Schmierereien in Tönning: Polizei bittet um Zeugenhinweise

Hakenkreuz-Schmierereien in Tönning: Polizei bittet um Zeugenhinweise

Hakenkreuz-Schmierereien in Tönning: Polizei bittet um Zeugenhinweise

SHZ
Tönning
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Foto: Carsten Rehder Foto: 90037

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Ein halbes Jahr lang wurden immer wieder Häuser und anderes in Tönning verbotenerweise mit Nazi-Symbolen beschmiert. Die Polizei ermittelt nach wie vor und bittet mögliche Zeugen um Hinweise auf den oder die Täter.

Im Stadtgebiet Tönning sind zwischen Oktober 2020 und März 2021 immer wieder Schmierereien mit Nazi-Symbolen an Haustüren, Briefkästen oder Fahrzeugen aufgetaucht. Dabei wurden vor allem Hakenkreuze hinterlassen, die Polizei sprach von insgesamt 81 Vorfällen in dem genannten Zeitraum, wie der Runde Tisch Integration und die Stadt mitteilen.

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Trotz umfangreicher Ermittlungen und einer ausgesetzten Belohnung von 2000 Euro der Staatsanwaltschaft Flensburg konnten die Taten bislang nicht aufgeklärt und kein Schuldiger ermittelt werden. Jetzt ist es zur Erleichterung der Betroffenen lange Zeit ruhig geblieben, neue Farbschmierereien sind nicht mehr aufgetaucht.

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„Trotzdem hinterlässt das ein ungutes Gefühl“, so Adelheit Marcinczyk, Geschäftsbereichsleitung Diakonisches Werk Husum, zu dem auch der Runde Tisch Integration gehört, „nicht nur bei den von den Schmierereien und Beschädigungen betroffenen Bürgerinnen und Bürgern, sondern auch bei uns.“


Ob es für die Taten einen rechtsextremen Hintergrund gibt oder ob es sich um einen bloßen Akt von Vandalismus handelt, ist bis dato nicht bekannt. Dorothe Klömmer, Bürgermeisterin der Stadt Tönning, ergänzt: „Tatsache ist allerdings, dass die Betroffenen die Taten als rechte Gewalt empfinden. In Eiderstedt ist kein Raum für dieses Gedankengut, es werden derart motivierte Taten nicht toleriert.“

Erneute Bitte um Zeugenhinweise zu den Schmierereien

Daher wendet sich der Runde Tisch Integration gemeinsam mit der Polizei und der Stadt Tönning noch einmal an die Öffentlichkeit und bittet um Mithilfe. „Auch wenn schon einige Monate ohne weitere Vorfälle ins Land gegangen sind, möchten wir gerne noch einmal einen Aufruf starten“, erläutert Hauke Bahnsen von der Bezirkskriminalinspektion in Flensburg.

Bisher fehlt jede Spur von denTätern. Damit sich das vielleicht ändert, suchen die Vertreter des Runden Tisches Integration gemeinsam mit der Polizei aufmerksame Zeugen, die etwas zu den beschriebenen Straftaten im Herbst 2020 und Frühjahr 2021 berichten können. Alle Bürger können sich mit Hinweisen bei der örtlichen Polizeistation in Tönning melden.

Was ist der „Runde Tisch Integration Eiderstedt“?

Der Runde Tisch Integration Eiderstedt wurde Ende 2016 ins Leben gerufen und trifft sich in der Regel acht Mal im Jahr. Gegründet wurde er auf Initiative des Amtes Eiderstedt durch das Diakonischen Werk Husum mit dem Ziel, zur Verbesserung und Förderung der Integration der in Eiderstedt lebenden Menschen mit Zuwanderungsgeschichte beizutragen.

Dazu treffen sich Mitarbeitende des Diakonischen Werkes/Fachstelle Migration, des Amtes Eiderstedt, der Polizei, der Jugendzentren und Vertreter der lokalen Schulen und Kitas regelmäßig zum Austausch. Bei jedem Termin wird aber auch jeweils ein besonderer Schwerpunkt diskutiert und themenbezogen jeweils Experten oder auch Verantwortliche aus Politik und Verwaltung eingeladen.

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