Impfung von Fünf- bis Elfjährigen

Großer Andrang auf Kinderimpfung gegen Corona

Großer Andrang auf Kinderimpfung gegen Corona

Großer Andrang auf Kinderimpfung gegen Corona

SHZ
Flensburg
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Immer mehr Eltern lassen ihre Kinder gegen das Coronavirus impfen. Foto: Jorge Gil/dpa

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Wer heute für sein Kind einen Impftermin bei einem Flensburger Kinderarzt vereinbaren möchte, muss wochenlang auf einen Termin warten. Für Unsicherheit sorgt derweil die Empfehlung der Stiko.

Anfang Dezember kam die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko), Mitte Dezember wurden die ersten Dosen des Impfstoffs ausgeliefert – und mittlerweile läuft auch in Flensburg die Kinderimpfung gegen Corona auf Hochtouren. Wie eine Anfrage bei den Kinderarztpraxen der Stadt ergibt, ist die Nachfrage nach der Impfung der Fünf- bis Elfjährigen hoch.

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Bis März seien alle Termine ausgebucht, gibt zum Beispiel Kinderarzt Dr. Malte Harjes Auskunft. Einmal im Monat, an einem Samstag, führt seine Praxis 60 bis 80 Impfungen durch. Der Andrang sei dabei groß. So mussten bereits Kinder, die nicht Patienten der Praxis sind, abgewiesen werden.

Wegen Stiko-Empfehlung: Viele Eltern suchen bei Kinderärzten Rat

Weil die meisten 12- bis 17-Jährigen schon im vergangenen Jahr geimpft worden seien, bestehe der Andrang nun vor allem aus den Kindern unter 12 Jahren, erklärt Dr. Harjes. Der Beratungsbedarf für die Impfung der Jüngeren sei allerdings hoch. „Viele rufen telefonisch bei uns an und fragen nach Rat“, sagt der Mediziner.

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Grund hierfür ist die Empfehlung der Stiko, die für die Gruppe der Fünf- bis Elfjährigen keine allgemeine Impfempfehlung ausgesprochen hat. Empfohlen wird die Impfung Kindern mit Vorerkrankung und solchen, die in engem Kontakt zu Personen mit erhöhtem Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs stehen. Darüber hinaus können Kinder dann geimpft werden, wenn es die Eltern ausdrücklich wünschen. Diese individuelle Entscheidung sei für viele der Eltern nachvollziehbarerweise schwierig, erklärt Dr. Harjes.

Dass einige Eltern bezüglich der Impfung ihrer Kinder unsicher sind, beobachtet man auch in der Praxis von Dr. Rainer Haase. Die, die von sich aus einen Impftermin vereinbart hätten, seien in ihrer Entscheidung in der Regel sicher. Die Familien, die im alltäglichen Praxisbetrieb auf die Impfung angesprochen würden, hätten aber häufig noch mehr Beratungsbedarf.

Wartezeiten von einem Monat

Dr. Haase impft bereits seit kurz vor Weihnachten die Fünf- bis Elfjährigen, pro Woche können in der Praxis 30 bis 40 Impfungen durchgeführt werden. Auch hier ist die Nachfrage groß. Wer sich heute um einen Termin bemüht, muss mit einer Wartezeit von vier Wochen rechnen.

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Bis Februar müssen Impfwillige auch in der Kinderarztpraxis von Olga Utecht warten. Nachdem man Ende Dezember mit den Kinderimpfungen begonnen hatte, werden hier nun wöchentlich jeweils zwischen 30 und 40 Kinder und Jugendliche geimpft, so heißt es.

Von Nachfragen nach der Impfung von Kindern unter fünf Jahren kann derweil keine der Praxen berichten.

Dass die Nachfrage nach Corona-Impfungen bei den Flensburger Kinderärzten vorerst nicht abreißen wird, macht eine Meldung vom Donnerstag nochmals deutlich: Die Stiko empfiehlt nun auch allen 12- bis 17-Jährigen eine Booster-Impfung.

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