Flensburg

Geplante Baumfällungen für neuen Radweg an der Exe: Nabu besorgt

Geplante Baumfällungen für neuen Radweg an der Exe: Nabu besorgt

Geplante Baumfällungen für neuen Radweg: Nabu besorgt

Julian Heldt/shz.de
Flensburg
Zuletzt aktualisiert um:
Diese beiden Bäume fallen dem neuen Radweg zum Opfer. Foto: Benjamin Nolte/shz.de

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Bergahorne, Robinien, Birken, Linden und Roteichen – sie alle fallen dem neuen Radweg an der Exe zum Opfer. Der Nabu setzt sich nun für „maximalen Erhalt des Baumbestandes“ ein.

Der neue Radweg an der Exe ist beschlossene Sache und mit ihm die Rodung von insgesamt 23 Bäumen. Wie die Stadt Flensburg bestätigt, sind von den Fällungen Bergahorne, Robinien, Birken, Linden und Roteichen betroffen.

21 von ihnen stehen unter dem Schutz der sogenannten Baumschutzsatzung. Sie dürfen nur auf Antrag und in begründeten Ausnahmefällen gefällt werden. Laubbäume fallen in Flensburg ab einem Stammumfang von mehr als 80 Zentimetern unter den Schutz der Baumschutzsatzung – gemessen wird einem Meter über dem Erdboden.

An der Exe liegt der Stammumfang bei den meisten Bäumen bei rund 1,20 Meter. Eine Roteiche misst 1,85 Meter, ein Bergahorn sogar 2,57 Meter Stammumfang. Die Bäume sorgen bisher für einen Alleecharakter über dem gemeinsamen Fuß- und Radweg zwischen Nikolaiallee und Marienallee. Dieser droht nun zu verschwinden.

Beim Nabu ist man deshalb besorgt. „Aus der Sicht des Nabu Flensburg sollte unbedingt nochmals geprüft werden, ob es möglich ist, den deutlich weniger frequentierten stadtauswärts führenden Radweg so zu gestalten, dass Baumfällungen vermieden werden können“, sagt Vorstand Rainer Niss. Man setze sich für einen „maximalen Erhalt des Baumbestandes“ ein.

Betroffen von den Fällungen sind vor allem Bäume, die direkt an dem aktuellen Fuß- und Radweg angrenzen. Dieser soll im Zuge der Baumaßnahme deutlich verbreitert werden. Planungen der Stadt Flensburg sehen einen zwei Meter breiten Fußweg und einen zwei Meter breiten Radweg vor. Ursprünglich war hierfür gar die Rodung von 42 Bäumen vorgesehen. Unter anderem mit Hilfe von sogenannten Wurzelbrücken soll dies jedoch verhindert werden.

Der Nabu betont, dass man grundsätzlich „den Ausbau und die qualitative Verbesserung“ der Fahrradinfrastruktur in Flensburg befürworte. Jedoch sagt Niss auch: „Bei den Investitionen ins Fahrradnetz sollte es vor allem darum gehen, die vielbefahrenen Radwege und Straßen so zu sanieren, dass ein sicheres und holperfreies Radfahren möglich ist. Auch der Ausbau von sogenannten Velorouten sollte nicht primär der Möglichkeit des Schnellfahrens dienen.“

Stadt Flensburg will 46 neue Bäume pflanzen – aber wo?

Die Stadt Flensburg hat angekündigt, die Baumfällungen im Verhältnis 1:2 ausgleichen zu wollen. Für jeden gefällten Baum sollen also an anderer Stelle zwei neue gepflanzt werden. „Dies muss in Flensburg stattfinden – in adäquater Art und Weise“, erklärt Stadtsprecher Clemens Teschendorf. Auch müssten die Ausgleichsbäume bei ihrer Pflanzung bereits eine gewisse Größe haben.

Der Nabu fordert, dass die Ersatzpflanzungen „in unmittelbarer Nähe“ zur Exe erfolgen sollen. „Und nicht in der Peripherie, wo sie dem Stadtklima kaum nützen“, sagt Niss. Die Chancen hierfür dürften in dem stark versiegelten Bereich rund um Friedenshügel und Exe jedoch eher gering sein.  

„Drei Bäume können im Bereich der Einmündung Nikolaiallee (Süd) gepflanzt werden. In welchem Umfang weitere Standorte in Maßnahmennähe möglich sind, wird derzeit geprüft. Die Ersatzpflanzungen dürfen nur an Standorten erfolgen, an denen bisher keine Bäume standen“, teilte die Stadt Flensburg in der vergangenen Woche im Planungsausschuss mit.

Mehr lesen

Kommentar

Hannah Dobiaschowski
Hannah Dobiaschowski Projekte / Marketing
„Newcomer-Bandabend: Großer Erfolg und wichtige Jugendarbeit“