Landwirtschaft

Geflügelpest auf Gänsehof in Keitum festgestellt – rund 240 Gänse gekeult

Geflügelpest auf Gänsehof in Keitum festgestellt – rund 240 Gänse gekeult

Geflügelpest auf Gänsehof in Keitum

Anna Goldbach
Keitum/Kejtum
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In einem Betrieb in Keitum ist das Geflügelpest-Virus H5N1 festgestellt worden. Foto: Heiko Thomsen

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In einem Gänsehof in Keitum auf Sylt wurde das Geflügelpest-Virus H5N1 festgestellt. Das teilte der Kreis Nordfriesland am Samstagnachmittag, 8. Oktober, mit. Im Bereich der gesamten Insel sei Geflügel – außer Tauben – unverzüglich aufzus...

Wie der Kreis Nordfriesland mitteilt, ist in einem Betrieb in Keitum das Geflügelpest-Virus H5N1 festgestellt worden. Nach Informationen von shz.de handelt es sich bei dem betroffenen Betrieb um den Gänsehof Sylt in der Koogstraße. Von den rund 240 Gänsen in der betroffenen Haltung seien mehrere innerhalb kurzer Zeit gestorben. Alle verbliebenen Tiere seien am Samstagvormittag, 8. Oktober, der Geflügelhaltung getötet und fachgerecht entsorgt.

Virus kam wahrscheinlich über Wildgeflügel nach Keitum auf Sylt

Shz.de hat mit Kai Petersen vom Gänsehof Sylt über den Geflügelpest-Ausbruch auf seinem Hof gesprochen. „Dass wir sehr traurig sind über den Vorfall sind, ist glaube ich jedem klar. Lange sind wir verschont geblieben, nun hat es uns doch erwischt.“ Wie das Virus es auf seinen Hof geschafft habe, könne er nicht zu 100 Prozent sagen. „Ich gehe stark davon aus, dass es über Wildgeflügel kam. Aber nachweisen kann ich das nicht.“

Gleichzeitig sei ihm wichtig zu betonen, „dass wir uns sofort nach Auftreten der ersten Auffälligkeiten an den Kreis Nordfriesland gewandt haben. Die ersten Auffälligkeiten traten am Donnerstag auf, danach ging alles sehr schnell. Am Freitag kam der Veterinär und hat Proben genommen und am Samstag wurde nach der Bestätigung des Virus die Tötung der 240 Gänse angeordnet.“ Alle Sylter, die sich jetzt Sorgen um ihre Weihnachtsgans machen, kann Petersen aber beruhigen: „Durch die Unterstützung eines befreundeten Kollegen kommt die Gans auch in diesem Jahr wieder frisch auf Ihren Tisch.“

Bei den Behörden laufen die Schutzmaßnahmen bereits auf Hochtouren. „Um ein Überspringen der Geflügelpest auf weitere Nutztierbestände zu verhindern, hat das Veterinäramt des Kreises Nordfriesland eine Schutzzone mit einem Radius von rund drei Kilometern und eine Überwachungszone mit einem Radius von rund zehn Kilometern eingerichtet“, teil Kreissprecher Hans-Martin Slopianka dazu mit.

Über eine interaktive Landkarte auf der Internetseite des Kreises sollen Tierhalter selbst überprüfen können, ob und in welchen Restriktionszonen sich ihre Tierhaltung befindet. Eine entsprechende Allgemeinverfügung samt Landkarte wurde außerdem unter www.nordfriesland.de/amtsblatt veröffentlicht.

Im Bereich der gesamten Insel Sylt ist Geflügel, außer Tauben, unverzüglich aufzustallen, so Slopianka weiter. Geflügelhalter in den Schutzzonen würden außerdem in den kommenden Tagen durch Mitarbeiter des Veterinäramtes kontaktiert.

Tote Wildvögel sollen weiterhin gemeldet werden

Zudem sind strenge Biosicherheitsmaßnamen in Bezug auf die Hygiene im Stall und außerhalb zu beachten. „Die Geflügelpest kann sich außerordentlich schnell verbreiten. Dies ist bereits – nach Emmelsbüll-Horsbüll und Dagebüll – der dritte Ausbruch innerhalb weniger Wochen in Nordfriesland“, betont Kreisveterinär Mattias Knoth. Um weitere Ausbrüche zu verhindern, müssten Reinigung und Desinfektion jetzt ganz obenan stehen: „Die entsprechenden Vorschriften sollten allen Tierhaltern bekannt sein, bei Bedarf stehen die Mitarbeiter des Veterinäramtes für diesbezügliche Fragen gerne zur Verfügung“.

Aufgrund des erhöhten Eintragsrisikos hinsichtlich der Geflügelpest rät das Veterinäramt außerdem auch den Geflügelhaltern außerhalb der Restriktionszonen zur Überprüfung Ihrer Biosicherheitskonzepte. Gerade der Kontakt zu Wildvögeln sei zu unterbinden, heißt es vonseiten des Kreises.

Außerdem bittet das Veterinäramt alle Bürger weiterhin darum, verendete Wildvögel im Kreisgebiet zu melden. Das Husumer Veterinäramt hat unter 04841 67-827 ein Bürgertelefon eingerichtet. Es ist montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags bis 12 Uhr erreichbar.

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