Geschichte

Föhr: Findling in Neubaugebiet erinnert an historische Siedlung

Föhr: Findling in Neubaugebiet erinnert an historische Siedlung

Findling in Neubaugebiet erinnert an historische Siedlung

Gesche Roeloffs
Föhr
Zuletzt aktualisiert um:
Auf dem Foto sind Joachim Christiansen (rechts) und Hermann Hinsberger. Foto: Gesche Roeloffs

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Archäologen konnten in dem Gebiet in Oevernum auf Föhr Spuren einer ländlichen Siedlung aus dem 4. bis 5. Jahrhundert nachweisen.

Ein imposanter Findling mit einer Informationstafel an der Zufahrt des 2016 erschlossenen Oevenumer Neubaugebietes (Bobklint) erinnert nun an die bemerkenswerte Historie dieses Areals auf dem Osterlandföhrer Geestrücken und wirft die Frage auf, ob überhaupt von einem „Neu“-Baugebiet gesprochen werden kann.

Archäologen konnten nämlich in diesem Gebiet bereits Spuren einer ländlichen Siedlung aus dem 4. bis 5. Jahrhundert nachweisen – insofern wäre die Bezeichnung „Wieder“- Baugebiet sogar treffender.

Bereits seit 2006 vermuteten Archäologen nach der Auswertung von Luftbildaufnahmen und geophysikalischen Messungen historische Siedlungsspuren, die Wissenschaftler des archäologischen Landesamtes in Schleswig 2015 im Rahmen einer Prospektion, der systematischen und zerstörungsfreien Suche nach archäologischen Relikten, bewiesen werden konnten.

Im Boden fanden sich eindeutige Hinweise auf Langhäuser, die an ihren Pfostenkonstruktionen zu erkennen waren. Grubenhäuser und in ihnen gefundene Webgewichte deuteten auf Textilverarbeitung hin. Die zwischen den Gebäuden laufenden Gräben zeigten keine logische Struktur und lassen hinsichtlich ihrer Bedeutung allenfalls Vermutungen zu.

Angebrachte Tafel informiert über die Geschichte

Dieses Wissen um das Gebiet am südlichen Dorfrand dürfe der Nachwelt nicht verloren gehen, so Oevenums Bürgermeister Joachim Christiansen, der sich entschlossen darum kümmerte, dass seinen Worten Taten folgten: Dankbar zeigt er sich für den großen Findling aus einer Alkersumer Sandkuhle , den die Firma Oldenburg der Gemeinde Oevenum schenkte.

Eine darauf angebrachte Tafel informiert den Interessierten und lässt ihn dank der naturnahen und rustikalen Bepflanzung rundherum ein bisschen das Gefühl von „damals“ spüren.

Verantwortlich für das „Drumherum“ zeichnet Hermann Hinsberger, mit dem Oevenum, so Christiansen, „gode Erfohrungen maakt het“.

Der Findling mit Infotafel, großzügig unterstützt von der Aktivregion Uthlande, lädt nun zum Informieren, Nachdenken und Innehalten ein.

Mehr lesen