Flensburger Schiffbau-Gesellschaft

In Flensburg halb fertig gebaut: Spekulationen um die Ro-Pax-Fähre „Honfleur“

In Flensburg halb fertig gebaut: Spekulationen um die Ro-Pax-Fähre „Honfleur“

Spekulationen um die Ro-Pax-Fähre „Honfleur“

Ove Jensen/shz.de
Flensburg
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Im Oktober 2020 wurde die „Honfleur“ aus der Flensburger Förde geschleppt. Foto: Michael Staudt/shz.de

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Nach der Insolvenz der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) war die nur halb fertiggestellte „Honfleur“ nach Norwegen geschleppt worden. Der Auftraggeber aus Frankreich war abgesprungen. Jetzt soll es einen neuen Interessenten geben.

Es war ein denkwürdiger Abschied, als im Oktober 2020 die gewaltige Ro-Pax-Fähre „Honfleur“ aus der Flensburger Förde geschleppt wurde. Der zwischenzeitlich insolventen Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) war es nicht gelungen, das Schiff im Zeitplan fertigzustellen. Zwei Schlepper brachten den halbfertigen Neubau nach Norwegen. Dort wollte der frühere FSG-Eigentümer Kristian Siem die Fähre zu Ende bauen lassen. Für die Flensburger Werft war das damals ein schwerer Schlag. Sie stand nach dem Abschied der „Honfleur“ komplett ohne Aufträge da.

Der Auftraggeber, die französische Reederei Brittany Ferries, war längst abgesprungen, nachdem der vereinbarte Liefertermin schon anderthalb Jahre überzogen war.

Einsatz auf der Ostsee zwischen Polen und Schweden?

Lange war unklar, was nun aus der „Honfleur“ werden würden. Nun gibt es offenbar einen Interessenten, auch wenn das noch nicht offiziell bestätigt ist. Die „Honfleur“ liegt seit Ende Mai in Polen im Hafen von Gdingen (Gdynia), wo nun noch Endarbeiten ausgeführt werden. Polnische Medien spekulieren, dass die Fähre bald auf der Ostsee zwischen Swinemünde (Świnoujście) und dem schwedischen Ystad verkehren soll. Eine offizielle Bestätigung gibt es dafür bislang aber nicht.

Für die FSG ist das Kapitel „Honfleur“ unterdessen abgeschlossen. Nach dem Stapellauf der „Tennor Ocean“, die der neue Eigentümer Lars Windhorst selbst in Auftrag gegeben hatte, hat nun der Bau einer weiteren Fähre begonnen, die die SeaRoad-Reederei aus Australien zwischen Devonport auf Tasmanien und Melbourne einsetzen will.

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