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Ferienwohnungs-Besitzer in St. Peter-Ording sauer: Wie kommen unsere Gäste hier durch?

Ferienwohnungs-Besitzer in St. Peter-Ording sauer

Ferienwohnungs-Besitzer in St. Peter-Ording sauer

Frank Spyra
Sankt Peter-Ording
Zuletzt aktualisiert um:
Zugang gewährleistet? Die Arbeiten in der Straße Gräfendiek sollen bis Oktober gehen. Anwohner sorgen sich darum, ob die Wohnungen dort überhaupt noch erreicht werden können. Foto: Ilse Buchwald/shz.de

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Die Straße Gräfendiek in St. Peter-Ording wird saniert. Ferienwohnungsbesitzer dort sehen sich düpiert: Die Kommunikation der Maßnahme sei schlecht – und wecke schlimme Befürchtungen.

Den ganzen Sommer über kein Zugang zu den Ferienhäusern in der Straße im Gräfendiek – so die Befürchtung der Besitzer dort. Die Straße wird nämlich so lange saniert. Anne-Rose von Bünau ist sauer. Denn nicht nur ihre Gäste würden durch die Bauarbeiten behindert, auch Feuerwehr und Rettungsdienst könnten im Ernstfall die Häuser in Ording nicht erreichen.

„Dass die Arbeiten an sich vorgenommen werden, ist ja okay“, sagt von Bünau, die in Gauting bei München lebt, gegenüber shz.de. „Aber die Art und Weise, in der mit uns kommuniziert wird, ist nicht okay.“ Auch, das die Häuser abgeschnitten sein sollen, sei nicht in Ordnung.

Zur Kommunikation: Ende Februar ist ein Schreiben in den Briefkästen der Häuser im Gräfendiek eingegangen – eine Woche später sollten die Bauarbeiten beginnen. „In der Straße sind maximal sechs Häuser ständig bewohnt“, erklärt von Bünau. Ein Nachbar habe sie informiert. Sonst hätte sie in Bayern nichts davon mitbekommen.

Was ist mit den Gästen, wenn die nicht an die Häuser herankommen? Von Bünau sorgt sich. Jedes Haus soll eine Parkkarte für den gegenüberliegenden Parkplatz an der Utholmer Straße erhalten. Eine Karte für bis zu vier Parteien? Die Ferienhäuser seien schon vermietet. „Der Ärger mit unseren Gästen ist vorprogrammiert.“ Und:

Daraufhin habe sie versucht, den Bürgermeister zu erreichen – ohne Erfolg. Ein Anruf bei Bürgermeister Jürgen Ritter sowie ein Brief an ihn hätten keine Reaktion erbracht. Ritter (parteilos) sagt gegenüber shz.de, dass er sich am Tag nach Erhalt des Briefes mit Thomas Helmke von der Abteilung Bauen des Amts Eiderstedt abgestimmt habe. Der habe dann Helmkes Fragen beantwortet. Zwischen dem Anruf von Bünaus und der Beantwortung durch Helmke seien sieben Tage vergangen. Ritters Evaluation:

Auch shz.de telefoniert mit Helmke. Der wendet sich zunächst einmal gegen die Befürchtung, dass Feuerwehr und Rettungsdienst die Häuser im Gräfendiek nicht erreichen könnten: „Die Feuerwehrfahrzeuge in St. Peter-Ording sind alle mit Allrad ausgestattet. Außerdem ist der maximale Radius 70 Meter. Die Häuser könnten also auch von der Utholmer Straße aus gelöscht werden.“

Zwar würde die Straße für die Arbeiten aufgerissen, so Helmke, aber für die konkreten Arbeiten sei stets nur ein Abschnitt von zwei bis drei Metern Länge komplett gesperrt – für jeweils zwei bis drei Tage. Auch Rettungswagen könnten so in die Straße gelangen. Außerdem sei das Thema im vergangenen Bauausschuss besprochen worden.

Dort sei beschlossen worden, dass die Häuser Parkscheine für den gegenüberliegenden Parkplatz erhalten – die Anzahl berechnet sich nach der Menge der Stellplätze. Die Hausbesitzer könnten die Karten bei ihm beantragen und dann abholen.

Die Arbeiten, erklärt Helmke, würden in zwei Abschnitten erledigt. Diese beiden seien dann wieder in Unterabschnitte gegliedert. Neben der Parkregelung auf dem Platz an der Utholm Straße seien auch die Parkflächen an der St. Nikolai Kirche zu erreichen.

Wie die Häuser zu erreichen sind – auch zu Fuß – ist derweil fraglich. Die Straße ist an den bisherigen Bauabschnitten bis an die Grundstücksgrenzen aufgerissen.

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