Schleswig-Holstein

Fast 10.000 Menschen tauchten in Haithabu in die Welt der Wikinger ein

Fast 10.000 Menschen tauchten in Haithabu in die Welt der Wikinger ein

Fast 10.000 Menschen tauchten in Welt der Wikinger ein

Sebastian Iwersen/shz.de
Schleswig-Holstein
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Im Wikingermuseum Haithabu konnten die Besucherinnen und Besucher vier Tage lang in die Welt der Wikinger eintauchen. Foto: Sebastian Iwersen

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Insgesamt vier Tage lang standen die Zeichen im Wikingermuseum Haithabu im Rahmen des Sommermarktes wieder auf das Erleben von Kultur und Lebensart im frühen Mittelalter. Ein Angebot wurde dabei besonders gut angenommen.

Schon am Eingang zum Wikingerdorf wurden den Besucherinnen und Besuchern deutlich, dass für sie eine Zeitreise beginnt. Schon durch die Bäume und Hecken waren die Spitzdächer der Zelte zu sehen und der Geruch von Lagerfeuer lag in der Luft. Oberhalb des Haddebyer Noors hatten sich für den Sommermarkt rund 100 Handwerker und Händler niedergelassen, um alte Handwerkstraditionen zu zeigen und ihre Waren anzubieten.

Passend dazu hatten viele der Teilnehmer auch auf dem Marktgelände ihr Lager stilecht in Zelten aufgeschlagen und bereiteten ihre Mahlzeiten über offenem Feuer zu.

Accessoires und Alltagsgegenstände aus Horn

Einer dieser Handwerker ist Timo Höfs. Gemeinsam mit seiner Frau und dem gemeinsamen Sohn hatte der hauptberufliche Feuerwehrmann mit einem Faible für altes Handwerk sein Zelt auf dem Markt aufgeschlagen. Mit reiner Muskelkraft und Handwerkzeugen fertigte er Accessoires und Alltagsgegenstände aus Horn. „Das ist natürlich körperlich anstrengend, wenn man keine Maschinen einsetzt, aber es ist mir wichtig, das Handwerk auch authentisch zu zeigen.“

Mit Hingabe spannt er ein aus einem Geweih gemeißeltes Stück Horn mit einem Holzkeil in seinen Werktisch und feilt, bis das flache Rechteck ganz glatt ist. „Das wird einmal eine Gürtelschnalle“, verrät er.

Neben ihm haben sich auch viele weitere Handwerker niedergelassen, die am offenen Feuer schmieden, prunkvolle Stickereien anfertigen oder wärmende Felle feil bieten.

Auch für die kleinen Besucher kam auf dem Markt keine Langeweile auf: Beim „Wurf durchs Loch“ mussten nachgebildete Speere durch eine Zielwand geworfen werden und es gab die Möglichkeit, nachgebildete Schwerter und Schilde aus Holz zu erwerben.

„Besonders gut angekommen sind unsere Workshops“, verrät Museumsleiter Matthias Toplak in einem ersten Fazit am Sonntag. Diese habe es zwar vorher schonmal gegeben, sie seien aber in diesem Jahr erstmals offensiv beworben worden - und das mit Erfolg. „Es haben sich für Kurse wie „Feuer machen“ oder „Knochen schnitzen“ größere Teilnehmerzahlen angemeldet“, zeigt er sich erfreut. Dieses Konzept, bei dem die Besucher selbst altes Handwerk erleben können, wolle man für den Sommermarkt im kommenden Jahr möglicherweise noch ausweiten.

Lediglich am Samstag war es etwas ruhiger

„Wir hatten für den Markt ideales Wetter“, so Toplak. Zwischen 9.000 und 10.000 Menschen sind nach seinen Worten seit Donnerstag auf das Gelände am Haddebyer Noor gekommen, um Wikingerluft zu schnuppern. Lediglich am Samstag sei es durch die Wärme etwas ruhiger gewesen. Toplak vermutet, dass die Menschen bie Temperaturen um 30 Grad eher Abkühlung am Wasser gesucht haben.

„Von den Händlern und Handwerkern habe ich bislang auch nur positives Feedback bekommen“, resümierte der Museumsleiter am Sonntagnachmittag. Diese seien mit dem Besucherstrom und dem Umsatz zufrieden gewesen. Und auch das Parkkonzept des Sommermarktes ging nach seinen Worten auf. „Das Park & Ride-Angebot zwischen dem Museum und Jagel wurde wirklich gut angenommen und genutzt“, so Toplak.

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