Wetter auf Amrum, Föhr und Sylt

Ex-Hurrikan Martin trifft Nordfriesland am Wochenende – folgt dann der Martini-Sommer?

Ex-Hurrikan Martin trifft Nordfriesland am Wochenende

Ex-Hurrikan Martin trifft Nordfriesland am Wochenende

Bastian Fröhlig
Nordfriesland
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Die Auswirkungen des ehemaligen Hurrikans Martin seien auch auf Amrum, Föhr und Sylt zu spüren – vor allem am Freitag. Foto: Anna Goldbach/shz.de

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Die ersten Sturmböen sind über Amrum, Föhr und Sylt hinweggefegt. Doch es werden am Wochenende (4. bis 6. November) nicht die einzigen bleiben, denn der ehemalige Hurrikan Martin mischt laut WetterWelt mit.

Auf Amrum, Föhr und Sylt muss man sich am Wochenende auf stürmische Böen und teilweise Sturmböen einstellen. „Man sollte seinen Regenschirm gut festhalten und wer draußen noch Halloween-Deko hat, sollte sie lieber abbauen, sonst landet sie beim Nachbarn“, sagt Kent Heinemann, Meteorologe bei Wetter Welt in Kiel. Seine Prognose für das Wochenende 4. bis 6. November: „Es bleibt insgesamt recht beständig unbeständig. Das kennen wir ja von der Nordseeküste.“

Besonders einige Randtiefs sind in den Fokus der Meteorologen geraten – und der ehemalige Hurrikane Martin, der die US-Küste getroffen hat.

Derzeit sei der ehemalige Hurrikan über Neufundland. Die Auswirkungen seien aber auch auf Amrum, Föhr und Sylt zu spüren – vor allem am Freitag. „Im Gepäck sind einige Randtiefs, die für kräftigen Wind sorgen“, erläutert der Wetterexperte. „Irland und Schottland werden ordentlich auf die Mütze bekommen. Wir werden an der nordfriesischen Küste davon abbekommen.“ Normalerweise löse sich ein Hurrikan über kaltem Wasser schneller auf. Das sei diesmal nicht der Fall.

Wettermodelle noch unklar

Sonnabend sei ein bisher namenloses Randtief zu erkennen, das vermutlich Richtung Dänemark zieht. „Da sind sich die Wettermodelle aber noch nicht einig“, betont Heinemann. Klar ist aber: „Schon im Laufe des Samstags kommt der nächste Übeltäter auf uns zu, der weiteren Regen und Wind bringt.“

Sonntag startet zunächst freundlich

Der Sonntag soll freundlich starten. „Die Nordseeküste gerät zwischendurch mal unter Hochdruckeinfluss. Das Zentrum des Hochdruckgebiets liebt über Frankreich und den Alten und das kompensatorische Absinken sorgt für Auflockerungen im Norden“, erläutert Heinemann. Allerdings kommt dann ein Tiefausläufer, der Regen, stürmische Böen und möglicherweise Sturmböen mitbringt.

Das sei Freitag und Sonntag deutlich weniger. Die Temperaturen erreichen an allen drei Tagen bis zu 14 Grad. Dazu immer wieder starker Wind. „Die Modelle sind sich noch nicht einig. Es kann sich noch abschwächen. Das wäre schlecht für uns Meteorologen. Dann hätten wir wieder unnötig die Pferde scheu gemacht“, sagt Heinemann lachend.

Sorgt Hochdruckgebiet für Martini-Sommer?

„Das Auf und Ab geht erstmal so weiter“, lautet Heinemanns Prognose. Allerdings könnte sich kommende Woche ein Hochdruckgebiet durchsetzen. „Ob es so kommt, ist noch die Frage. Es ist ein grober Blick in die Glaskugel“, erläutert Heinemann und betont: „Das wäre sehr interessant. Dann würden wir einen Martini-Sommer bekommen.“

Martini-Sommer ist ein volkstümlicher Begriff in der Schweiz und Süddeutschland für eine typische Schönwetterperiode gegen Ende der ersten November-Dekade mit stabilen Hochdrucklagen, die in entsprechenden Jahren in den Weinbaugebieten eine Novemberlese möglich machen. Im Jahr 2006 gab es einen etwas verspäteten Martini-Sommer, der um den 14. November begann und bis fast zum Monatsende dauerte. Am 15. und 16. November wurden in weiten Teilen Deutschlands Temperaturwärmerekorde für diese Zeit gebrochen.

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