Osterhever

Eskalation im Streit um den geplanten Solarpark im Norden Eiderstedts

Eskalation im Streit um den geplanten Solarpark im Norden Eiderstedts

Eskalation im Streit um den geplanten Solarpark

SHZ
Osterhever
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Mit diesem Schild wollte Kurt Bauermeister über den Bürgerentscheid aufklären. Jetzt wurden sie zerstört. Foto: Kurt Bauermeister/shz.de

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In der Auseinandersetzung um den geplanten Solarpark in Osterhever ist jetzt ein neues Niveau erreicht: Unbekannte zerstörten Infoplakate zum Bürgerentscheid am 26. September.

Wie aufgeladen die Stimmung in der Kontroverse um den geplanten Solarpark in Osterhever ist, zeigt jetzt eine Aktion von Unbekannten: In der Nacht zu Mittwoch wurde ein Großteil der Infoplakate zum Bürgerentscheid am 26. September zerstört oder mitgenommen. Zwei wurden sogar am Mittwoch am helllichten Tag von unbekannt mitten im Dorf entfernt.


Weiterlesen: Neben der Bundestagswahl wird am 26. September auch über Solarpark-Verbot abgestimmt.

Der Initiator der Plakataktion, Kurt Bauermeister, ist erschüttert von dieser Zerstörungswut und undemokratischen Verhalten. Er hätte nicht gedacht, dass das möglich ist. Er hat noch am Mittwoch Anzeige bei der Polizei erstattet.

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Der Bürger von Osterhever hatte die Schilder gerade erst, nämlich am Montag, aufgestellt. Einige direkt im Dorf, einige in der Feldmark von Norderheverkoog. „Ich hatte auch eine Genehmigung vom Amt Eiderstedt dafür.“

Ein Ja bedeutet Nein zum Solarpark

Kurt Bauermeister wollte mit den Plakaten den Einwohnern, deutlich machen, wie sie abstimmen müssen, wenn sie gegen Solarparks in Osterhever sind. Denn das vertrackte an dem Bürgerentscheid-Stimmzettel ist: Wer dazu Nein sagen will, muss Ja ankreuzen.

Seit Februar schwelt in der Gemeinde Osterhever der Konflikt um einen Solarpark, der im Norderheverkoog auf einer Fläche von 25 Hektar entstehen soll. Der Investor ist die Firma Wattmanufactur aus Galmsbüll. Der Park soll auf zwei Teilflächen zweier Landwirte in Höhe Norderheverkoogstraße 9 und 25 entstehen.

Weiterer Bürgerentscheid in Oldenswort

Damals sollte eigentlich grünes Licht für den Start der Bauleitplanung gegeben werden. Das sahen einige Gemeindevertreter kritisch, während sich auf die Gewerbesteuer-Einnahmen freuten. Ebenso regte sich unter den Bürgern Protest. Stattdessen gab es eine Einwohnerversammlung, und im Juni beschloss die Gemeinde den Bürgerentscheid, der nun am Tag der Bundestagswahl, am 26. September, stattfindet.

Weiterlesen: Sorge wegen Solarpark-Wildwuchs: Bürgerinitiativen machen mobil

Auch in Oldenswort wird an diesem Tag über künftige Solarparks entschieden. Außerdem gibt es Pläne für einen zweiten Solarpark in Tating. In allen drei Gemeinden haben sich Bürgerinitiativen gebildet, die am 6. September einen Infoabend zum Thema veranstaltet hatten. Ein Filmmitschnitt von dem Abend ist unter www.zukunft-osterhever.de unter downloads zu sehen.

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