Kappeln, Ellenberg, Gundelsby-Maasholm

Drei Kirchengemeinden stehen vor der Fusion

Drei Kirchengemeinden stehen vor der Fusion

Drei Kirchengemeinden stehen vor der Fusion

SHZ
Kappeln
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Bastelstunde im Christophorushaus: Die Pastoren Lars Wüstefeld (v.li.), Simeon Lammert, Hanno Jöhnk und Bettina Sender bereiten etwas Besonderes für den Abendgottesdienst am Sonntag vor. Foto: Pfarrsprengel Ostangeln/shz.de

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Am 31. Oktober ist Reformationstag. Und Tag des Zusammenschlusses: Die Kirchengemeinden Kappeln, Ellenberg und Gundelsby-Maasholm feiern in einem 3G-Gottesdienst ihre Fusion. Trotzdem sollen alle drei ihre Identität behalten.

Es ist noch nicht mal zwei Jahre her, als die Gläubigen aus Stadt und Umland einen neuen Begriff gelernt haben: Pfarrsprengel. Dazu schlossen sich die Kirchengemeinden Kappeln, Ellenberg, Gundelsby-Maasholm, Arnis-Rabenkirchen und Toestrup Anfang 2020 zusammen. Jetzt steht für drei von ihnen der nächste Schritt an: Ab 1. November werden Kappeln, Ellenberg und Gundelsby-Maasholm eins – und es ist wieder Zeit, einen neuen Namen zu lernen: Kirchengemeinde St. Christophorus Ostangeln. Am Sonntag, 31. Oktober, wird das in einem Festgottesdienst gefeiert.

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Gottesdienst am Sonntag mit 3G-Regel

Die Protagonisten sind guter Dinge. Hanno Jöhnk, Lars Wüstefeld, Bettina Sender und Simeon Lammert sitzen im Kirchenbüro in der Schmiedestraße unterm Dach und planen das Geschehen am kommenden Sonntag. Um 18 Uhr beginnt an jenem Tag der Festgottesdienst und 3G-Bedingungen anlässlich des Zusammenschlusses der drei Kirchengemeinden, und auch wenn Toestrup und Arnis-Rabenkirchen mit ihren Hauptzuständigen Bettina Sender und Simeon Lammert zunächst außen vor bleiben, arbeiten die vier Pastoren wie bisher auch weiterhin eng zusammen.

Gemeinsame Arbeit

Hanno Jöhnk greift dazu das Bild auf, das Gunther Hoeschen für den Kirchengemeinderat Kappeln vor ziemlich genau einem Jahr gezeichnet hatte: „Wir bauen ein gemeinsames Haus, in das zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht alle einziehen.“ Dass aber trotzdem schon jetzt alle mit daran bauen, verdeutlicht Bettina Sender. „Auch Toestrup und Arnis-Rabenkirchen möchten Ideen einbringen, das hat bisher super geklappt. Keiner hat das Gefühl, abgehängt zu werden“, sagt die Pastorin.


Ohnehin sei das Miteinander im Pfarrteam ein vertrauensvolles, das bestätigt das Quartett. Ein Umstand, der dem Fusionsprozess zugutegekommen sei. Lars Wüstefeld sagt: „Die Bedenken gegenüber einem Zusammenschluss mag es bei manchen Ehrenamtlichen noch geben. Aber sie dürfen sich sicher sein, dass das Pfarrteam diese Fusion trägt und dass wir gut und effizient miteinander arbeiten können.“

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Geld und Personal – das sind, wie so häufig, die treibenden Faktoren für den Zusammenschluss gewesen, damit verknüpft ist auch der Wunsch, etwa in der Kirchenmusik attraktive Arbeitsstellen anbieten zu können. Bettina Sender sagt: „Und das kann eine kleine Kirchengemeinde allein kaum mehr stemmen.“ Einer großen könnte dies leichter fallen. Zudem könne man auch die Ehrenamtler entlasten und die zeitaufwendige Gremienarbeit auf mehrere Schultern verteilen.

Künftig gut 6000 Gemeindemitglieder

Gut 6000 Mitglieder zählt die Kirchengemeinde St. Christophorus in Ostangeln künftig, zu ihr gehören vier Kirchen, zwei Friedhöfe, drei Kitas. Hanno Jöhnk nennt das „ein großes Arbeitsfeld“, um das sich künftig ein gemeinsamer Kirchengemeinderat kümmern soll. Zeitgleich werden aus den Kirchengemeinden Kappeln, Ellenberg, Gundelsby-Maasholm drei Kirchspiele, die eigene Kirchspiel-Ausschüsse bilden.


Kirchspiel-Ausschüsse arbeiten vor Ort

Jöhnk sagt: „Diese Gremien bereden und beschließen all das, was Kirche vor Ort betrifft.“ Das kann die Gottesdienstgestaltung sein, genauso wie die Seniorenarbeit. „Solange diese Dinge gut vor Ort funktionieren und wahrgenommen werden, bleiben sie auch vor Ort“, sagt Jöhnk. „Das Profil des jeweiligen Kirchspiels bleibt erhalten, wenn es Menschen gibt, die sich einbringen.“ Gleichzeitig, das betont Lars Wüstefeld, könne auch Neues entstehen.


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Empfang in der Nikolaikirche

Den Fusions-Gottesdienst am Reformationssonntag, der unter 3G-Regeln in der Nikolaikirche stattfindet, gestalten die vier Pastoren und Propst Helgo Jacobs gemeinsam. Thomas Euler und Yelena Maier spielen die Orgel, der Auswahlchor „Capella Vocale Angeln“ singt. Und: Um den Zusammenschluss auch möglichst anschaulich zu gestalten, haben Bettina Sender, Simeon Lammert, Lars Wüstefeld und Hanno Jöhnk gebastelt – was genau, sollen sie am Sonntag selbst verraten. Im Anschluss an den Gottesdienst, der um 18 Uhr beginnt, ist in der Kirche ein Empfang vorgesehen, es gibt Getränke, einen kleinen Imbiss, zudem ist Gelegenheit für kurze Grußworte.


Bis dahin – und auch darüber hinaus – soll das gelten, was Hanno Jöhnk so beschreibt: „Die einzelnen Kirchengemeinden gehen nicht unter und lösen sich auch nicht auf. Wir gehen künftig miteinander.“ Wer beim ersten Schritt dabei sein möchte, kann das am Sonntag in der Nikolaikirche.

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