2G gebe „Scheinsicherheit“

Drastische Maßnahme: Virologe fordert die 1G-Regel für mehr Schutz

Drastische Maßnahme: Virologe fordert die 1G-Regel für mehr Schutz

Virologe fordert die 1G-Regel für mehr Schutz

SHZ
Berlin
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Virologen betrachten die 2G-Regel skeptisch. Viel mehr solle man das Testen flächendeckend forcieren. F Foto: imago images/Bihlmayerfotografie/shz.de

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Bei der Diskussion, ob die 2G- oder 3G-Regel für Deutschland gelten sollte, bringt ein Virologe nun eine dritte Option ins Spiel. Jonas Schmidt-Chanasit fordert die 1G-Regel – aus diesen Gründen.

Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hat davor gewarnt, die Wirkung von 2G-Regeln, also der Zulassung nur von Geimpften und Genesenen zu Veranstaltungen, zu überschätzen. 2G gebe eine "Scheinsicherheit", sagte Schmidt-Chanasit am Samstag im Deutschlandfunk. Auch Geimpfte könnten sich infizieren und das Virus übertragen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit geringer sei.

Wenn man wirklich Sicherheit wolle, helfe nur 1G weiter – also alle zu testen, egal ob geimpft, ungeimpft oder genesen. Das sollte vor allem für problematische Bereiche gelten, wo vulnerable Menschen gefährdet seien. Man sollte das wichtige Instrument des Testens nicht aus der Hand geben, mahnte der Virologe. Er warb zugleich für eine "Testoffensive" und kritisierte, dass die kostenlosen Bürgertests Mitte Oktober abgeschafft wurden.

Ärzte sehen die 2G-Regel skeptisch:

Österreich hatte am Freitag im Kampf gegen die vierte Corona-Welle beschlossen, eine bundesweite 2G-Regel einzuführen. Menschen ohne Impfung oder Nachweis der Genesung dürfen ab Montag keine Lokale, Friseure und Veranstaltungen mehr besuchen. Dasselbe gilt für den Zutritt zu touristischen Betrieben. In Deutschland setzt ab Montag als erstes Bundesland Sachsen die 2G-Regel in Teilen des öffentlichen Lebens flächendeckend und verpflichtend um.

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