Fliegerstaffel Fuhlendorf

Bundespolizei bekommt vier Spezial-Hubschrauber für maritime Rettungseinsätze

Bundespolizei bekommt vier Spezial-Hubschrauber für maritime Rettungseinsätze

Bundespolizei bekommt Hubschrauber für Rettungseinsätze

Eckard Gehm/shz.de
Deutschland
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Ein Bundespolizeihubschrauber bei einer Übung mit der Küstenwache. Foto: BUNDESPOLIZEI FLIEGERGRUPPE/shz.de

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Die Fliegerstaffel der Bundespolizei in Fuhlendorf im Kreis Segeberg bekommt vier neue Hubschrauber und einen Simulator. So sollen gefährliche Einsätze auf See trainiert und bewältigt werden.

Die Entscheidung des Haushaltsausschusses des Bundestags liegt schon ein paar Jährchen zurück: 2016 bewilligten die Abgeordneten Geld für Hubschrauber, die für die maritime Notfallvorsorge über Nord- und Ostsee geeignet sind. Diese Maschinen sollen bei Naturkatastrophen an der Küste oder Seenot-Missionen starten und helfen – Tag und Nacht und bei jedem Wetter.

Bundespolizei erhält vier Airbus-Helicopter vom Typ H 215

Die Aufgabe wurde der Bundespolizei-Fliegerstaffel in Fuhlendorf übertragen. „Hierzu erhält die Staffel gerade vier neue Hubschrauber, die speziell dafür ausgestattet sind“, sagt Fiona Roloff, Sprecherin der Bundespolizei-Fliegergruppe. Angeschafft wird der zweimotorige Airbus-Helicopter H 215, der laut Hersteller „Stabilität auch unter schwierigsten Einsatzbedingungen“ garantiert.

Der Hubschrauber H 215 gehört zur Super-Puma-Familie, von dieser Modelreihe hat die Bundespolizei schon 19 Maschinen im Einsatz. Und die Piloten aus Fuhlendorf bringen bereits Erfahrungen mit Flügen über Nord- und Ostsee mit.

Im Simulator sollen komplexe Rettungsmissionen trainiert werden

Gleichwohl wird auch ein Simulator angeschafft, den es bislang nur an der Luftfahrerschule für den Polizeidienst in Sankt Augustin bei Bonn gegeben hat. „So können die Besatzungen die zum Teil hochkomplexen Verfahren in sicherer Umgebung wiederholen, bis das gewünschte Niveau erreicht ist“, erklärt Sprecherin Roloff. Auch die Entscheidungsfindung bei Notfällen auf See könne in dem vollständig nachgebildeten Cockpit trainiert werden.

Weniger Kerosin, weniger Fluglärm und weniger Kosten

Ein weiterer Vorteil des Flugsimulators sind laut Bundespolizei die „Kosten pro Flugstunde“ inklusive Wartungsaufwand. Roloff: „Eine Flugstunde im echten Hubschrauber kostet etwa 3000 Euro, für den Simulator kalkulieren wir mit 500 bis 600 Euro.“ Auch durch den Wegfall der Kerosin-Kosten würden Steuergelder gespart und gleichzeitig die Lärm- und CO2-Immissionen reduziert. „Im Fokus steht für uns aber die Erhöhung der Flugsicherheit und der Trainingseffizienz.“

Für die neuen Hubschrauber wird in Fuhlendorf umfangreich umgebaut

Für die neuen Hubschrauber muss in Fuhlendorf umfangreich umgebaut werden. „Neben der Erweiterung der Abstellflächen für die Hubschrauber sind auch weitere Dienst- und Technikräume vorgesehen“, sagt Roloff.

Die Kosten inklusive des neuen Simulator-Gebäudes sind mit 1,38 Millionen Euro veranschlagt. Roloff: „Der Simulator soll 2023 einsatzbereit sein, für die übrigen Gebäude wird eine Fertigstellung zwischen 2026 und 2028 avisiert.“ Die Bundespolizei ist optimistisch, die Kosten einhalten zu können. „Die Fliegergruppe hat bislang alle Baumaßnahmen im vorgeschriebenen, genehmigten Kostenrahmen abwickeln können“, betont Roloff. „Ob das bei der wirtschaftlichen Entwicklung insgesamt auch hier gelingt, kann aber nicht beantwortet werden.“

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