Verbot von fossilen Heizungen
Beginnt jetzt der große Wärmepumpen-Klau?
Beginnt jetzt der große Wärmepumpen-Klau?
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Lediglich sechs Tage war die Luftwärmepumpe einer Dithmarscherin in Betrieb, dann montierten Diebe sie ab. Es ist nicht der erste Fall in Schleswig-Holstein. Haben Kriminelle da ein neues Geschäftsfeld entdeckt?
Sie sind teuer und wegen langer Lieferzeiten nur schwer zu bekommen. Wärmepumpen, die Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ab 2024 für Neuinstallationen vorschreiben will. Müssen Hausbesitzer, die diese Investition stemmen, nun damit rechnen, dass organisierte Banden die Außeneinheiten abmontieren?
Das Landeskriminalamt (LKA) beruhigt. „Seit 2019 haben wir jährlich lediglich zwei bis drei Fälle im Land registriert, im laufenden Jahr 2023 gerade mal einen Fall“, sagt Sprecherin Carola Jeschke.
Der Stromanschluss muss durchtrennt werden
Auch beim Fachverband Sanitär Heizung Klima sind keine weiteren Fälle bekannt, wie Geschäftsführer Enno de Vries berichtet. Und Thomas Christoph, der in Heide einen Service für Haustechnik betreibt, erklärt, welche Risiken Diebe eingehen: „Der Stromanschluss muss durchtrennt werden, das bis zu 200 Kilogramm schwere Gerät vom Fundament gelöst und verladen werden.“ Zudem fehle den Tätern dann noch die Steuereinheit im Haus.
Und werde eine geklaute Außeneinheit betrieben, falle das mit großer Wahrscheinlichkeit irgendwann auf. „Eine verlängerte Garantie, die viele Kunden abschließen, gibt es nur, wenn dem Hersteller die Seriennummer samt Anschrift übermittelt wird“, so Christoph. Falle eine Wartung bei einem gestohlenen Gerät an, passe die Seriennummer nicht zur Adresse.
Warum die Versicherung nicht zahlen will
Ärgerlich für Claudia Bies (36), der Dithmarscherin, der die Wärmepumpe abmontiert wurde: Ihre Versicherung will den Schaden nicht zahlen. „Die Wärmepumpe war nicht in der Gebäudeversicherung mitversichert, da sie sich nicht im, sondern vor dem Haus befand“, erklärt Dennis Hardtke von der Kieler Verbraucherzentrale, die sich des Falles angenommen hat.
So verlangt zum Beispiel die Itzehoer Versicherung, die Wohngebäudeversicherung zu erweitern oder einen Top-Tarif abzuschließen. Die Provinzial setzt beim Diebstahl eine Entschädigungsgrenze oder bietet ebenfalls eine Erweiterung an, die für ein Einfamilienhaus 50 Euro im Jahr beträgt.
Jede Woche werden aus Solarparks Module gestohlen
Das Landeskriminalamt wertet seit Mitte Oktober vergangenen Jahren im Wochenrhythmus Diebstähle aus, die im Zusammenhang mit Ressourcenverknappung stehen. Jeschke: „Der Fokus liegt dabei auf Kraftstoffen, Strom, Heizungen, Holz, Pellets und Solarmodulen.“
Wider Erwarten gibt es keinen Aufwärtstrend. Und Hausbesitzer mit Solarpaneelen auf dem Dach müssen sich kaum Sorgen machen. Jeschke: „Allerdings gibt es hohe Schäden bei Diebstählen von Solarmodulen und anderen Bauteilen aus Solarparks, oftmals, wenn diese sich im Bau befinden.“ Wöchentlich würden hier ein bis drei Fälle registiert.
