Illegale Finanzgeschäfte?

Bankenaufsicht ermittelt gegen FSG-Investor Lars Windhorst

Bankenaufsicht ermittelt gegen FSG-Investor Lars Windhorst

Bankenaufsicht ermittelt gegen FSG-Investor Lars Windhorst

SHZ
Flensburg
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Lars Windhorst bei einem Vorort-Termin bei der Flensburger Werft im vergangenen Sommer. Foto: Marcus Dewanger /SHZ

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Während Lars Windhorst mit dem Kauf der Nobiskrug-Werft erneut eine unbekannte Summe in den Schiffbau investiert hat, kämpft er gleichzeitig an mehreren Fronten mit Gerüchten um seine Finanzgeschäfte.

Der Kauf der Nobiskrug-Werft hat in Flensburg für Überraschung gesorgt. Wie kann die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft, die selbst um Aufträge ringt, eine andere insolvente Firma kaufen? „Mit dem entsprechenden Eigenkapital“, hatte der FSG-Sprecher klargestellt. Welche Summe investiert wurde, bleibt unklar. Anderenorts hat Investor Lars Windhorst derweil mächtig Ärger mit seinen Finanzgeschäften. Wie kürzlich die Financial Times berichtete, ermittelt die Bankenaufsicht gegen Lars Windhorst. Demnach verdächtigt die Behörde Windhorst, mit seiner luxemburgischen Vermögensgesellschaft „Evergreen“ Bankgeschäfte getätigt zu haben, ohne die erforderlichen Lizenzen zu besitzen.

Lars Windhorst dementiert: Man sei sich absolut sicher, dass die Vorwürfe substanzlos seien, äußert sich der Investor auf Twitter.


Doch das ist nicht die einzige Front, an der der Schweizer Investor derzeit kämpfen muss. Erst vor Kurzem hatten mutmaßlich verspätete Zahlungen an den Fußball Bundesligisten Hertha BSC für Aufsehen in den Medien gesorgt, mehrere Zeitungen berichteten von „Zerwürfnissen“ zwischen Windhorst und dem Verein. Windhorst nannte die Gerüchte um seinen möglichen Ausstieg bei Hertha BSC eine „Falschmeldung“ und erklärte, erst kürzlich noch einmal 250 Millionen Euro investiert zu haben.

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Derweil befürchtet man in Hannover mögliche Auswirkungen von Windhorsts Finanzärger auf seine Vorhaben in Niedersachsens Landeshauptstadt. Hier ist er nämlich Miteigentümer einer Stadtimmobilie; dem Ihme-Zentrum – und nach Berichten der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung massiv im Verzug mit der versprochenen Sanierung.

Auswirkungen auf andere Investments?

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Die Stadt bereite Schadensersatzforderungen in Millionenhöhe vor, hieß es in dem Bericht. Die Stadt Hannover formulierte auf Anfrage von shz.de vorsichtiger und sagte: „Die Verwaltung führt Gespräche mit der PIZ (Anm. der Red.: Projekt Ihme-Zentrum Hannover GmbH), um Bedingungen für einen Nachtrag zum Mietvertrag zu erarbeiten, unter denen eine Fristverlängerung überhaupt denkbar wäre. Dazu gehören insbesondere Instrumente, die eine größere Sicherheit geben, dass Zeitpläne auch tatsächlich umgesetzt werden.“

In Flensburg wartet man unterdessen auf August: Anfang des Monats soll der Kauf der Nobiskrug-Werft formal abgewickelt sein. Er freue sich auf die Zukunft der beiden Werften mit Philipp Maracke als Geschäftsführer, erklärte Windhorst erneut bei Twitter. Er betonte, dass ihm zwei Dinge besonders wichtig seien: Auf dem Pfad des nachhaltigen und ökologischen Schiffbaus zu bleiben und gleichzeitig auf die Expertise der Angestellten zu zählen.


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