Familienunternehmen auf Sylt

Austernzucht „Sylter Royal“ in List: Jetzt übernimmt Pauline Dittmeyer (26)

Austernzucht „Sylter Royal“ in List: Jetzt übernimmt Pauline Dittmeyer (26)

Austernzucht: Jetzt übernimmt Pauline Dittmeyer

SHZ
List auf Sylt
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Der Generationswechsel ist im Gange. Pauline Dittmeyer (26) steigt ins Familienunternehmen ein. Sie kennt alles schon von Kindesbeinen an, muss nun aber richtig mit anpacken und viel lernen. Foto: Screenshot jumpmedientv GmbH/shz.de

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Generationswechsel: Pauline (26) steigt ins Unternehmen ihres Vaters und Firmengründers Clemens Dittmeyer in List auf Sylt ein. Sie kennt alles von Kindesbeinen an, muss nun viel lernen. Der NDR hat sie begleitet.

In List befindet sich Deutschlands einzige Austernzucht. Das Familienunternehmen Dittmeyer züchtet hier seit 1986 die berühmte „Sylter Royal“ in der Blidselbucht zwischen List und Kampen. Die Zucht ist lange und harte Landwirtschaft im Wasser. Nur sieben Austernfischer gibt es deutschlandweit, alle Männer dieses Berufsstandes arbeiten auf dem Hof bei „Dittmeyer’s Austern Compagnie“.

Jetzt steht ein Generationswechsel an: Die Tochter von Firmengründer Clemens Dittmeyer – Pauline (26), bisher zuständig für das Marketing – steigt in das Familienunternehmen mit ein und macht Praktikum im Familienbetrieb, um die Praxis zu lernen. Eine Herausforderung auch für den Betriebsleiter Christoffer Bohlig. Er bringt Pauline alles bei. Ein Jahr, vier Jahreszeiten, viele Aufgaben – der NDR hat Pauline durch einen einjährigen Austernzyklus begleitet: Die Reportage „Abenteuer Sylter Austernzucht – Pauline packt an“ ist am Mittwoch, 6. April, 18.15 Uhr, im NDR-Fernsehen zu sehen.

Die 26-Jährige kennt das Geschäft zwar von Kindesbeinen an, mitgearbeitet hat die Hamburgerin aber noch nie. Pauline muss alles von der Pike auf verstehen und zum ersten Mal richtig mit anpacken. Sie lernt Trecker fahren und die Hege und Pflege der Tiere im Watt. Ihre Gegenspieler? Das raue Wetter, die unbestechlichen Gezeiten und der Wettlauf gegen die Zeit. Im Betrieb muss sie wichtige Maschinen bedienen, wie die Waschanlage und die Sortiermaschine. Außerdem soll sie die Verpackungsmethode lernen, denn nur so bleiben Austern haltbar.

Direkt neben der Zucht ist das Restaurant der Familie, das Reich von Simon Schanbacher. Der Küchenchef muss im stressigen Mittagsgeschäft aufpassen, dass jede Auster perfekt an den Gast herausgeht. Er zeigt, wie man die harte Schale mit Kettenhandschuh und Spezialmesser so öffnet, dass keine Schale in das weiche Fleisch fällt.

Dabei überrascht der Koch mit seiner Ansicht zur Auster: „Ich finde, dass die Auster ein falsches Image als Luxusgut hat. Im Grunde genommen sind es Muscheln. Und es ist viel Arbeit damit verbunden. Ich würde mir wünschen, dass mehr Leute zurück zur Auster kommen und sie nicht als Edelprodukt sehen, sondern einfach als ein gesundes Naturprodukt.“

Zweimal jährlich müssen die Austernfischer einen logistischen Kraftakt meistern: Im November ziehen die Austern aus dem Watt auf den Hof um, weil die Eisschollen die Austern zerstören könnten. Schon einmal hat das Eis die Austern ruiniert und einen großen finanziellen Schaden angerichtet. Im Frühjahr müssen alle Austern wieder zurück in die Nordsee. Auch da arbeitet Pauline erstmals mit und lernt die Härte des Jobs in der Natur kennen.

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