Bei der Feuerwehr Wedel

90 Dosen in 6 Stunden: Viel Andrang bei erster Corona-Impfaktion nur für Kinder

90 Dosen in 6 Stunden: Viel Andrang bei erster Corona-Impfaktion nur für Kinder

90 Dosen in 6 Stunden: Viel Andrang bei erster Corona-Impfaktion nur für Kinder

SHZ
Wedel
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Linus Wechsel und sein Vater Frank fühlen sich geimpft sicherer. Linus ließ sich bei der Feuerwehr Wedel erstmals gegen Corona impfen. Foto: Hans-Joachim Kölln Foto: 90037

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Seit wenigen Wochen können sich auch Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren gegen Corona impfen lassen. Die Impfaktion der Feuerwehr Wedel richtete sich nur an die Jüngsten und wird am 22. Januar wiederholt.

Großer Andrang auf die Impfaktionen für Kinder im Kreis Pinneberg: Lange Schlangen gab es vor Kurzem bereits im Schenefelder Stadtzentrum, und auch bei der Feuerwehr Wedel war der Andrang groß. Bereits um neun Uhr waren am Donnerstag (23. Dezember) die ersten Eltern mit ihren Kindern vor der Feuerwache in Wedel-Schulau. Sie wollten die Eesten sein, die vom Impfangebot der Freiwilligen Feuerwehr Gebrauch machen. Die offene Impfaktion der Wedeler Wehr richtete sich nämlich allein an die Altersgruppe der Fünf- bis Elfjährigen.

Um zehn sollte es losgehen, aber erst kurze Zeit später konnten die ersten Impfwilligen die Wache betreten. Damit die die vielen Wartenden nicht in der Kälte stehen mussten, wurden kurzerhand alle Löschfahrzeuge vor die Halle gestellt; die Halle selbst wurde zur Wartezone. Am Ende wurden alle zur Verfügung stehenden 90 Biontech-Impfdosen bis zirka 16 Uhr verimpft.

Feuerwehr kümmert sich um den Ablauf

Der stellvertretende Wehrführer Thomas Grabau wechselte sich mit seinem Kollegen Sven Mähl ab. Mähl hatte die Idee für die Aktion und war auch für die Organisation verantwortlich. Sie beide führten die Aufsicht über die 10 bis 15 Feuerwehrleute, die sich als Helfer freiwillig gemeldet hatten.

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Eine offene Impfaktion – so Grabau – bedeute, dass jeder ohne Anmeldung zu jeder Zeit kommen könne. Dabei ließen sich in der Spitze wegen der gründlichen Beratung durch die Impfärzte Wartezeiten leider nicht vermeiden. Einige der Eltern hatten für ihre Kinder bereits einen Impftermin im kommenden Jahr in einem Impfzentrum, sahen aber in der Aktion eine willkommene Möglichkeit der zeitlichen Abkürzung.


Mirja und Malte Bannas kommen aus Wedel. Ihr fünfjähriger Sohn Mika sollte kurz vor Weihnachten seinen ersten Piks erhalten. Vater Malte gab zu, dass diese Entscheidung nicht so ganz einfach war: „Bei uns war es keine Frage, dass wir uns impfen lassen. Bei Mika haben wir uns da schon schwerer getan.“


Mirja Bannas hatte sich im Vorwege intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Ein Livestream der Uniklink in Hamburg gab den Ausschlag für die positive Entscheidung. Eine wichtige Motivation für beide, ihren Sohn impfen zu lassen, sei die Ansteckungsgefahr für die Großeltern, die eventuell von Mika ausgehen könnte.

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Gabriel Lattorff war mit seiner Tochter Lovisa aus Kiebitzreihe nach Wedel gekommen. Er ist selbst dort bei der Feuerwehr und bekam die Nachricht über die Aktion über Bekannte. Für ihn sei es keine Frage, dass auch die Kinderimpfung ein wichtiger und notwendiger Baustein im Kampf gegen die Pandemie ist, gerade im Ballungsgebiet rund um Hamburg.

Und auch Lovisa hofft, bald vollständig geimpft zu sein. Für die Elfjährige könnte es schon mehr Freiheit bedeuten, obwohl in der Schule auch Geimpfte weiterhin getestet werden müssen. Aber beim Lichtermarkt in Elmshorn – dort galt 2G – wurden auch die Kinder in ihrem Alter kontrolliert.


Linus Wechsel ist ebenfalls elf Jahre alt und kommt aus Rissen. Gut ein Drittel seiner Klasse, so schätzt er, ist bereits geimpft. Er hat seine Eltern sogar gedrängt, sich impfen lassen zu können. Mit Vater Frank kam er nach Wedel, damit er sich zukünftig sicherer fühlen kann: „Ich habe bislang sogar beim Fußball eine Maske getragen. Mit einer Impfung kann ich die endlich weglassen.“

Nächste Aktion am 22. Januar

Am 22. Januar in der Zeit von 10 bis 16 Uhr haben die Kameraden der Feuerwehr eine zweite Aktion gleicher Art für Kinder geplant. Dann könnten sich Linus, Lovisa oder Mika bereits ihren zweiten Piks abholen. Nur Mikas Teddy Johnny, der bekommt wohl keine.


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