Versteigerung im Amtsgericht

44 Hektar Fläche vom Dockkoog für den Landesbetrieb für Küstenschutz

44 Hektar Fläche vom Dockkoog für den Landesbetrieb für Küstenschutz

44 Hektar Fläche für den Landesbetrieb für Küstenschutz

SHZ
Husum
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Blick nach Osten über den Dockkoog. Die Flächen hinter Campingplatz und Hotel-Ruine sind am Montag vom LKN ersteigert worden – im Auftrag des Landes. Foto: Volkert Bandixen/shz.de

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Mit dem LKN um die Wette zu bieten, machte keinen Sinn: Das Amt hätte im Nachgang sein Vorkaufsrecht ausgeübt. Spannend war es am Amtsgericht dennoch bei der Versteigerung von 44 Hektar Fläche am Dockkoog.

Versteigerungen können überraschende Verläufe nehmen. Daher war auch diese am Montag im Amtsgericht Husum von einer gewissen Spannung begleitet. Unter den Hammer kamen jene 44 Hektar Fläche am Dockkoog, die den Erben Berliner Investoren gehören. Die wollten einst dort bis zu 400 Häuser auf Warften bauen.

Das LKN kam gleich mit mehreren Mitarbeitern zur Versteigerung

Ein knappes Dutzend Teilnehmer war erschienen, unter ihnen gleich mehrere Mitarbeiter des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN). Außerdem kam ein Pächter, der fast ein Fünftel der Flächen landwirtschaftlich nutzt und daher kein Interesse an einem Eigentümerwechsel hat.

Die Rechtspflegerin schilderte allen noch einmal die Ausgangslage, ähnlich wie sie shz.de bereits veröffentlicht hatte. Die Flächen braucht der LKN, um dort den Seedeich zu verstärken. Sie werden für den verbreiterten Deichfuß benötigt und um dort Material für den Deichkörper entnehmen zu können. Ansonsten kämen höhere Kosten für Lkw-Transporte zusammen. Der Landtag hatte maximal 2,2 Millionen Euro für den Erwerb zur Verfügung gestellt.

Die Bieter-„Stunde“ begann um 11.30 Uhr. Allen Interessenten wurde mitgeteilt, dass das Land im Nachgang ein Vorkaufsrecht ausüben werde. Daher war eher nicht mit Geboten von anderer Seite zu rechnen. Die Mitarbeiterin des Gerichts erklärte weiter, dass der erwähnte Pachtvertrag vom Erwerber übernommen werden müsse – kein großes Risiko jedoch für neue Eigentümer, weil der Vertrag von Jahr zu Jahr verlängert werde, wie der Pächter erläuterte.

Für 941.700 Euro den Zuschlag bekommen

Eine Minute vor zwölf schob eine Vertreterin des LKN der Rechtspflegerin ihr Gebot auf den Tisch: 941.700 Euro. Das bekam wenige Minuten später, als keiner mehr mitbieten wollte, den Zuschlag.

Unklar ist weiterhin, ob der LKN nun neben dem jetzt ersteigerten Terrain vorankommt. Das Amt und der Eigentümer des abgebrannten Nordseehotels an der Dockkoog-Spitze sind seit langer Zeit in Verhandlungen verstrickt, wobei die Ablösung des dem Eigentümer eingeräumten Erbbaurechts eines der Probleme ist.

Zweite „Baustelle“ für den LKN: das Hotel-Grundstück

Dabei stünde einem zeitnahen Abriss nichts entgegen, zumindest nicht seitens des LKN: Eine entsprechende Genehmigung habe die Behörde dem Eigentümer bereits in Aussicht gestellt, hatte LKN-Direktorin Birgit Matelski im Herbst auf Anfrage von shz.de erklärt.

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