Kanal in Friedrichstadt

1,9 Millionen Euro-Projekt: Mittelburggraben offiziell wieder instand gesetzt

1,9 Millionen Euro-Projekt: Mittelburggraben offiziell wieder instand gesetzt

Mittelburggraben offiziell wieder instand gesetzt

Helmuth Möller/shz.de
Friedrichstadt
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Am 28. April nahmen Vertreterinnen und Vertreter des Landes, der Stadt, des Landesbetriebes für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN.SH) mit der Baufirma Hermann Koth Ingenieurbüro die Arbeiten am Mittelburggraben in Friedrichstadt ab. Foto: Helmuth Möller/shz.de

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Im November vergangenen Jahres hatte der LKN.SH den Startschuss für den zweiten Teil der Instandsetzungsarbeiten des 300 Meter langen Kanals gegeben, der den Wester- mit dem Ostersielzug im Zentrum der Stadt verbindet.

Gut sieht er aus – und einladend wirkt er auch. Bürgermeisterin Christiane Möller von Lübcke gefällt er, und den ersten Touristen ebenfalls. Die Sprache ist vom berühmte Mittelburggraben – jenem Wasserlauf, an dessen Ufern alljährlich zigtausende von Besuchern aus ganz Deutschland sitzen, wenn anlässlich der Stadtfesttage die fantasievoll geschmückten Lampionboote hier hindurchfahren.

Bauarbeiten am Mittelburggraben

Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause soll das große Fest mit der Hauptattraktion „Lampionkorso“ in diesem Jahr nun auch wieder stattfinden. Bis dahin ist dann auch der frisch ausgesäte Rasen wieder flächendeckend vorhanden. Denn hier wurde fünf Monate lang gebaut. Vertreter des Landes, der Stadt, des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN.SH) nahmen nun am Donnerstag gemeinsam mit der bauausführenden Firma „Hermann Koth Ingenieurbau“ die Arbeiten am Mittelburggraben ab.

Den Startschuss für den zweiten Teil der Instandsetzungsarbeiten des 300 Meter langen Kanals – der den Wester- mit dem Ostersielzug verbindet - hatte der LKN.SH im November vergangenen Jahres gegeben. „Die Arbeiten liegen im Zeitplan“, sagte LKN-Projektleiter Christian Nieder anlässlich der Abnahme der Baumaßnahmen. „Es gab nur wenig Ausfalltage und Zeitverzögerung.“ Jennifer Ullrich, Fachbereichsleiterin des LKN betonte während des Rundganges ebenfalls: „Die Maßnahme ist sehr gut verlaufen; wir sind im finanziellen und zeitlichen Rahmen geblieben.

Stahlwände sorgten für reibungslosen Ablauf

Ein Grund für den störungsfreien Ablauf dieser Bauarbeiten im Herzen der Stadt sollen die sogenannten Stahlspundwände mit erschütterungsarmen Hochfrequenz-Vibrationsrammen gewesen sein. Damit sollte verhindert werden, dass die angrenzende Wohnbebauung in Mitleidenschaft gezogen wird. Neun Meter tief wurden die Stahlspundwände ins Erdreich eingelassen.

Die umfangreichen Arbeiten wurden notwendig, weil sich die Ufereinfassungen in einem schlechten Zustand befanden. Bei regelmäßigen Kontrollen wurde festgestellt, dass die Ufereinfassungen aufgrund des hohen Alters stark beschädigt waren. Hinter der vorhandenen Holzwand war es aufgrund der Beschädigungen teilweise zu Absackungen gekommen. Die westliche Hälfte des 300 Meter langen Mittelburggrabens wurde bereits 2020 fertiggestellt, jetzt kam die östliche Hälfte an die Reihe. Diese Arbeiten umfassten den Bereich zwischen Ostersielzug und der „Steinernen Brücke“ am historischen Marktplatz.

Die ins Erdreich eingelassene Stahlspundwand wurde mit einem Stahlabdeckblech und einer Holmabdeckung aus Eichenholz versehen. „Das Holz wird schon seine 25 Jahre halten“, signalisierte der Projektleiter. Ingesamt 400 Tonnen Stahl wurden verarbeitet. Derzeit mahnen aufgestellte Hinweisschilder, die Uferflächen nicht zu betreten, weil dort Gras angesät wurde. Die Kosten dieser umfangreichen Instandsetzungsmaßnahme belaufen sich auf 1,9 Millionen Euro.

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