Handball-Bundesliga

THW Kiel ist im Derby effizienter als die SG Flensburg-Handewitt

THW Kiel ist im Derby effizienter als die SG Flensburg-Handewitt

THW Kiel ist im Derby effizienter als die SG

SHZ
Flensburg
Zuletzt aktualisiert um:
Enttäuschung bei den Flensburgern Jim Gottfridsson (vorn l.) und Teitur Einarsson, während dahinter die Kieler den Derbysieg feiern. Foto: Michael Staudt Foto: 90037

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Mit dem 28:27 (13:12)-Sieg im 106. Landesderby hat der THW Kiel die SG Flensburg-Handewitt im Rennen um Platz zwei in der Handball-Bundesliga abgehängt. Die Gastgeber ließen vor 6300 Zuschauern zu viele Chancen aus.

Erst machte es die SG Flensburg-Handewitt dem THW Kiel ganz schwer, am Ende dann aber etwas zu leicht. Der Kampf um Platz zwei in der Handball-Bundesliga und das zweite Champions-League-Ticket hinter Magdeburg ist nach dem 28:27 (13:12)-Sieg der Kieler im 106. Landesderby noch nicht ganz entschieden, aber die Chance der SG, die hinter die Füchse Berlin auf Rang vier rutschte, ist nach der ersten Heimniederlage in dieser Saison dahin.

Enttäuschte Flensburger

„Wir sind alle brutal enttäuscht“, sagte der Flensburger Rechtsaußen Marius Steinhauser, der sich überraschend zum siebenfachen Torschützen aufgeschwungen hatte. Kapitän Lasse Svan musste in seinem letzten Derby wegen Rückenbeschwerden passen.

 

THW-Trainer Filip Jicha lobt beide Mannschaften

Die Kraft war es eher nicht. Kiel setzte zwar 13 Feldspieler ein und die SG nur neun (minus Svan nach acht Minuten). Dennoch reichten die Reserven der Gastgeber zu einer Zwei-Tore-Führung (23:21, 46.) und bis zum 27:27 in der 59. Minute.

„Kompliment an beide Mannschaften, dass sie so ein Derby spielen, nachdem beide am Donnerstag Champions-League-Einsätze hatte, die viel Kraft gekostet haben. Es hätte heute in beide Richtungen kippen können“, sagte THW-Trainer Filip Jicha, der vor lauter Erleichterung über den ersten Kieler Sieg in Flensburg seit Dezember 2017 auf eine tiefer gehende Analyse verzichtete.

SG-Trainer Machulla beklagt Naivität

Maik Machulla beleuchtete die ausschlaggebenden Punkte schon etwas genauer. „Wir haben unsere Möglichkeiten nicht gut genug genutzt. Wir erkämpfen uns Bälle und sind dann ganz naiv in der Vorwärtsbewegung, als wir gerade dabei sind, richtig Druck zu machen“, sagte der SG-Trainer den besonders zwei Gegenstoßmöglichkeiten schmerzten, als Hampus Wanne einmal über das Tor von Niklas Landin warf und einmal den Pass von Torhüter Kevin Möller nicht zu fassen bekam.

„Da hätten wir uns mit drei oder vier Toren absetzen können.“

Torhüter Kevin Möller selbstkritisch

SG-Keeper Möller, der seinem Nationalmannschaftskollegen Landin in nichts nachstand, gab sich selbstkritisch: „Zum Schluss fehlten zwei Paraden von mir und ich hätte einen besseren Pass auf Hampus spielen müssen.“

Dafür sorgte Möller für ein Highlight in einem hochklassigen Derby: Sekunden vor der Pause hielt er gegen THW-Kreisläufer Patrick Wiencek aus kurzer Distanz, bediente dann Johannes Golla im Gegenstoß präzise, und der SG Kreisläufer überwand Landin aus 15 Metern. Statt 11:14 stand es 12:13 bei Halbzeit.

SG zweimal mit zwei Toren vorn

Danach schienen die Gastgeber trotz aller Widrigkeiten und vier fehlender Stammkräfte die Oberhand zu gewinnen. Die Kieler Sander Sagosen und Miha Zarabec waren zwar nicht zu neutralisieren, aber Steinhauser, Golla und Spielmacher Jim Gottfridsson zeigten sich treffsicher und brachten die SG zweimal mit zwei Toren nach vorn.

„Für 60 Minuten mit dieser Kulisse im Rücken muss es reichen. Alle hatten einen extra Tank. Da können und müssen wir gewinnen“, meinte Machulla.

Insgesamt sei der THW aber momentan ein Stück weiter als die SG, die an der Effizienz arbeiten müsse: „Auf diesem Niveau entscheidet es sich an diesen Dingen.“

 

 

Mehr lesen

Leitartikel

Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
„Die Geschichte der Minderheit will gelernt sein“