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SG Flensburg-Handewitt und THW Kiel sind die „Schwergewichte“ der Bundesliga

SG Flensburg-Handewitt und THW Kiel sind die „Schwergewichte“ der Bundesliga

SG Flensburg-Handewitt und THW Kiel sind die Schwergewichte

Holger Petersen/shz.de
Flensburg/Kiel
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Enorme Physis: Der 2,03 Meter große Blaz Blagotinsek von der SG Flensburg-Handewitt. Foto: Michael Staudt/shz.de

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Die Handballer der SG Flensburg-Handewitt und THW Kiel zählen zu den Topclubs der Bundesliga – nicht nur was das rein Sportliche angeht. Auch auf anderen Gebieten sind sie ligaweit führend.

Der Vorhang der Handball-Bundesliga ist offen, die Saison in der stärksten Liga der Welt ist angelaufen. Die Ballwerfer haben ihre ersten Ligaspiele absolviert, und dabei ist keiner der Meisterschaftsfavoriten – ob Kiel, Flensburg, Magdeburg oder Berlin – unerwartet in den Startblöcken stecken geblieben.

Die üblichen Verdächtigen

Es scheint so, als hätten alle Experten die richtige Auswahl an Titelkandidaten getroffen. Wenngleich sie bei ihrer Prognose unterschiedlicher Meinung in Sachen Abschlusstabelle sind. Während THW-Coach Filip Jicha und SG-Trainer Nicolej Krickau keinen genauen Meistertipp wagten, wurde Bundestrainer Alfred Gislason konkreter: Magdeburg vor Kiel und Flensburg. Das sieht Handball-Experte und Füchse-Vorstand Stefan Kretzschmar anders: Flensburg vor Magdeburg und Kiel. Auch Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert und Dyn-Experte Pascal Hens haben die Flensburger ganz oben auf dem Zettel. Ob das aus Überzeugung oder Taktik gemacht wurde, sei dahingestellt.

Vom Talent her scheinen die Flensburger gute Karten auf den Titel zu haben. Aber das ist nicht allein entscheidend. In Sachen Teamgeist und Heimstärke hat Magdeburg echte Trümpfe in der Hand. Und keine andere Mannschaft der Liga weiß besser als Kiel, wie man Titel gewinnt. Allerdings stehen der SCM und der THW in der Champions League vor einer wesentlich größeren Belastungsprobe als die SG in der European League.

So oder so: Ein hochspannendes Titelrennen ist programmiert. Am Ende spielen das Verletzungspech und die Mentalität in Spielen gegen vermeintlich „Kleine“ eine bedeutende Rolle. Alles ist möglich – auch für die Flensburger und die Kieler.

Größe, Gewicht und Routine

Nach dem Supercup hat der THW Kiel zwei weitere „Titel“ schon sicher. Laut einer Statistik des Fachmagazins „Handballwoche“ sind die Kieler die größte Mannschaft der Handball-Bundesliga. Im Durchschnitt messen die „Zebras“ stolze 195,5 Zentimeter. In dieser Rubrik kommen die Flensburger (191,9 cm) nur auf Rang sieben. Und auch in Sachen Erfahrung ist der Rekordmeister wenig überraschend die Nummer eins. Sein gesamter Kader hat 3444 Bundesligaspiele auf dem Buckel – hier rangiert der Rivale von der anderen Förde mit 1567 Spielen unter ferner liefen – Platz 14 unter 18 Teams.

Dafür thront die SG in einer anderen Kategorie ganz oben: Mit durchschnittlich 99,3 Kilo sind die Flensburger die Schwergewichte der Beletage, dicht gefolgt von den Kielern (98,1 kg).

Interessant ist das Ranking in der Rubrik „Alter“: Hier führt der Champions-League-Sieger SC Magdeburg (29,7 Jahre) vor Titelverteidiger Kiel (28,7) und Flensburg (28,3). Ein Trio, das möglicherweise auch am Ende der Saison am stärksten sein könnte – und zwar in Sachen Punkteausbeute. Oldies but Goldies.

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