Frauenfußball

Nationaltrainer positiv trotz EM-Exit

Nationaltrainer positiv trotz EM-Exit

Nationaltrainer positiv trotz EM-Exit

wt/ritzau
London
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Pernille Harder spielte im Spiel gegen Spanien erneut eine wichtige Rolle. Foto: Justin Tallis/AFP/Ritzau Scanpix

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Die dänischen Fußballerinnen sind nach einer Niederlage gegen Spanien aus der EM ausgeschieden. Nationaltrainer Lars Søndergaard zieht dennoch eine insgesamt positive Bilanz und freut sich über die Unterstützung durch die Fans.

0:1 gegen Spanien am Sonnabendabend bedeutet das Aus bei der EM in England für die dänischen Fußballerinnen nach der Vorrunde.

Nationaltrainer Lars Søndergaard streicht jedoch den energischen Einsatz gegen die Favoritinnen aus Spanien heraus.

„Wir haben gezeigt, dass wir den Großen Paroli bieten können, auch defensiv. Und wir können Chancen gegen sie herausspielen. Spanien und Deutschland sind wohl die Mannschaften, die am meisten Druck machen, und das macht es schwer“, so Søndergaard.

Mannschaft steigerte sich

Im ersten Spiel gegen Deutschland ist Dänemark mit 0:4 kläglich eingegangen. Ein 1:0 gelang dann gegen Finnland, und gegen Spanien konnte die rotweißen Kickerinnen über weite Strecken mithalten.

„Wir konnten uns steigern und aus den Spielen lernen. Das Spiel gegen Spanien müssen wir mitnehmen, damit wir uns weiter steigern und so ein Spiel gewinnen können“, meint der Nationaltrainer.

Däninnen zähmten spanische Offensive

Die dänische Defensive ließ das spanische Tika-taka-Spiel lange nicht zum Zug kommen. Dagegen hatten die dänischen Konter Biss. Karen Holmsgaard, Pernille Harder und Nadia Nadim hatten Chancen auf ein Tor, doch entscheidenden Marginalen waren aufseiten der Spanierinnen.

 

Die Fans feuerten ihre Mannschaft an. Foto: Justin Tallis/AFP/Ritzau Scanpix

Die erste halbe Stunde lang ließen die Däninnen die spanische Offensive kaum zum Zuge kommen. Mit guter Unterstützung von Rikke Marie Madsen, spielte Pernille Harder bei den dänischen Kontern die Hauptrolle. Insbesondere ein Pass an die völlig freie Karen Holmsgaard hätte zum Führungstreffer führen müssen.

Nach einer halben Stunde wurde die dänische Mannschaft weiter zurückgedrängt, und die Verteidigung sowie Torhüterin Lene Christensen mussten hart arbeiten, um ein spanisches Tor zu verhindern.

Tor kurz vor Schluss

So konnten die Däninnen mit Optimismus in die Pause gehen. Anfang der zweiten Halbzeit sank die Intensität des Spiels. Die Spanierinnen waren weiterhin meist in Ballbesitz, doch die Däninnen ließen sie immer wieder abblitzen.

Doch ein Unentschieden war nicht genug für die Rotweißen, und nach 70 Minuten wurden die dänischen Konter direkter und Risiko-betonter. Harder versuchte sich mit einem Weitschuss, und die eingewechselte Nadia Nadim verpasste das rechte obere Eck nur knapp.

Zwei Minuten vor Schluss war es jedoch dann Marta Cardona, die den Ball in das dänische Netz köpfte.

Nationaltrainer lobt Fans

Während des gesamten Spiels sorgten die gut 16.000 Zuschauerinnen und Zuschauer im Brentford Community Stadium in London für gute Stimmung. Sowohl die spanischen als auch die dänischen Fans feuerten ihre jeweilige Mannschaft an.

„Dieser Fanklub und die Unterstützung, die sich entwickelt hat, hätte man sich vor wenigen Jahren noch nicht vorstellen können. Ich denke, es war für die Fans. Es ist keine so große Gruppe wie bei den Herren, aber es ist eine kleine und eng verbundene Gruppe, die hoffentlich größer wird“, sagte Nationaltrainer Søndergaard am Tag nach dem Spiel.

Er habe natürlich gehofft, dass das Fest für die Fans noch etwas länger hätte dauern können.

„Sie standen hinter uns, als wir gegen Deutschland verloren, und das bedeutete den Spielerinnen viel. Es wäre hart gewesen, hätten sie uns den Rücken zugekehrt.“

Søndergaard hofft auf Nachwuchs

Ein Ziel bei der Schlussrunde war es, den Damenfußball dem dänischen Publikum vorzustellen. Im Vorbereitungsspiel auf die EM gegen Brasilien konnten die Frauen erstmalig im Nationalstadion Parken spielen. Søndergaard hofft, dass beides dazu beitragen kann, mehr Mädchen in die Fußballklubs zu locken.

„Ich bin überzeugt, dass einige anfangen werden zu träumen. Ich hörte von einem Mädchen, das mit Fußball aufgehört hatte. Aber nachdem Erlebnis in Parken wollte sie wieder anfangen. Das zeigt, was Fußball und Stimmung erreichen können.“

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