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Dänisches EM-Märchen geht weiter

Dänisches EM-Märchen geht weiter

Dänisches EM-Märchen geht weiter

nlm
Baku
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Die dänische Fußball-Nationalmannschaft bejubelt den historischen Einzug in das EM-Halbfinale. Foto: Scanpix

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Knapp 30 Jahre nach dem bisher einzigen EM-Titel scheint ein dänisches Fußball-Wunder erneut zum Greifen nah. Die dänische Fußball-Nationalmannschaft hat den Halbfinaleinzug bei der EM geschafft. In einem intensiven und spannenden Viertelfinale konnte sich Dänemark mit 2:1 gegen Tschechien durchsetzen.

Der Traum vom größten Triumph seit dem EM-Titel im Jahr 1992 lebt für die dänische Fußball-Nationalmannschaft weiter. Dänemark steht dank einer starken ersten Halbzeit gegen Tschechien im Halbfinale der EM.

Ausschlaggebend für den großen Erfolg war vor allem der Traumstart des dänischen Nationalteams im Viertelfinale. Trotz großer Wärme und einer hohen Luftfeuchtigkeit fand die dänische Mannschaft in Baku deutlich besser in die Partie als Tschechien. In der fünften Spielminute zappelte der Ball bereits nach der ersten dänischen Torchance im tschechischen Tornetz. Thomas Delaney sorgte nach einem Eckstoß von Jens Stryger Larsen für den dänischen 1:0-Führungstreffer. Aus zehn Metern köpfte der freistehende Mittelfeldspieler den Ball unhaltbar in das untere Toreck der Tschechen.

Wer vor Spielbeginn zwei Mannschaften erwartet hatte, die sich Zeit lassen würden, um in die Partie zu finden und zunächst wenig Torchancen zulassen würden, hatte sich also getäuscht. Auch in den folgenden Minuten der Anfangsphase wackelte die verunsicherte Abwehr der sonst defensiv starken Tschechen gewaltig. Die dänischen Spieler strahlten hingegen ein großes Selbstvertrauen aus und kreierten immer wieder gute Torchancen. Bereits nach einer guten Viertelstunde hätte die Führung der Dänen ein oder sogar zwei Tore höher aussehen können. Mikkel Damsgaard (12.) und Delaney (16.) kamen früh zu guten Torschussmöglichkeiten im gegnerischen Strafraum, ließen die vielversprechenden Chancen aber zunächst liegen.

So fanden die Tschechen in der folgenden Phase immer besser ins Spiel. Phasenweise brachten sie auch die zahlreichen mitgereisten dänischen Fans zum Zittern. Inmitten der Drangphase der Tschechen gelang Dänemark kurz vor der Halbzeitpause aber ein genialer Gegenangriff, der den dänischen Fußballern die wichtige 2:0-Halbzeitführung bescherte. Nach einer traumhaften Außenristflanke des zurzeit überragend spielenden Joakim Mæhle erhöhte Stürmer Kasper Dolberg den dänischen Vorsprung per Volley.

Dolberg sorgte kurz vor dem Seitenwechsel für die dänische 2:0-Führung. Foto: Scanpix

Der dänische Nationaltrainer Kasper Hjulmand hatte sich vor dem Viertelfinale erneut für die Startaufstellung entschieden, die sich im Achtelfinale mit 4:0 gegen Wales durchgesetzt hatte. Mit der Wahl, Dolberg noch einmal für den zuletzt angeschlagenen Yussuf Poulsen in der Sturmspitze auflaufen zu lassen, bewies Hjulmand somit ein goldenes Händchen. Nach einer knappen Stunde durfte Poulsen jedoch seinen Sturmpartner im dänischen Nationalteam ablösen.

Den besseren Start in den zweiten Durchgang hatten zuvor aber die Tschechen erwischt. Die dänische Mannschaft ließ sich tief in die eigene Spielhälfte drängen, wodurch auch in der 49. Minute der tschechische Anschlusstreffer fiel. Tschechiens Toptorjäger Patrik Schick wurde im Strafraum freigespielt und ließ bei seinem fünften Tor im fünften EM-Spiel dem dänischen Torhüter Kasper Schmeichel keine Chance.

In dem kampf- und laufintensiven Viertelfinale war die Spannung dadurch schlagartig zurück und das Spiel fortan ausgeglichen. Dänemark beschränkte sich nun mehr und mehr auf das Verteidigen und auf gelegentliche Konterangriffe. Die Souveränität der dänischen Mannschaft hatte im Laufe der Partie abgenommen. Trotzdem hatte Mæhle in der Schlussphase die 3:1-Führung für Dänemark auf dem Fuß, doch er scheiterte am tschechischen Schlussmann. Dem tschechischen Team gelang es in den Schlussminuten nicht mehr, zwingend vor das dänische Tor zu kommen. Dank eines aufopferungsvollen Kampfes durfte sich die Mannschaft von Hjulmand so letztlich über einen ganz großen dänischen Fußball-Abend freuen. Nun wartet am Mittwoch ein Halbfinale im Wembley-Stadion gegen England.

Die dänischen Fans dürfen weiter träumen. Foto: Scanpix
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