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Dänische Geduld ist gegen irisches Bollwerk gefragt

Dänische Geduld ist gegen irisches Bollwerk gefragt

Dänische Geduld ist gegen irisches Bollwerk gefragt

Kopenhagen
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William Kvist erwartet gegen Irland eine Schlacht. Foto: Scanpix/Sarah Christine Nørgaard

Dänemarks Fußball-Nationalmannschaft erwartet im WM-Playoff eine vielbeinige irische Defensive

Die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland war für die dänische Fußball-Nationalmannschaft vor einem Jahr in weite Ferne gerückt. Bei Halbzeit der WM-Qualifikation hatten die Dänen nur  zwei der ersten  fünf Spiele gewonnen und lag auf Tabellenplatz drei, doch mit  vier Siegen  und einem Unentschieden hat man sich zumindest in  eine Position gebracht, wo die Chancen  auf eine WM-Teilnahme 50:50 stehen.

Irland   ist in den Playoff-Spielen am Sonnabend ab 20.45 Uhr  in Kopenhagen  sowie am Dienstag in Dublin die letzte Hürde auf dem Weg zur fünften WM-Teilnahme der dänischen Fußball-Geschichte. Seit dem WM-Debüt 1986 in Mexiko halten sich die dänischen WM-Teilnahmen  die Waage. 1986, 1998, 2002 und 2010 waren die Dänen im erlesenen Teilnehmerfeld, 1990,  1994, 2006 und 2014 schafften sie es nicht. 

Für das Selbstverständnis und die Selbstauffassung als Fußball-Nation wäre es für die Dänen von immenser Bedeutung, nicht zum zweiten Mal hintereinander zu fehlen. Die letzte WM-Teilnahme wäre plötzlich lange her. 

Der Hunger ist bei den Dänen groß, muss er aber auch sein, denn die Iren werden alles in die Waagschale werfen.

„Die Iren haben eine Braveheart-Kultur oder eine Aufopferungs-Kultur, wenn man so will. Beinbrüche nimmt man in Kauf, alles ist erlaubt. Sie sind damit aufgewachsen, dass um jeden Ball gekämpft wird, und jedes gewonnene Tackling ist ein Sieg“, meint William Kvist, der in seiner Zeit in England mit mehreren Iren in einer Mannschaft stand: „Bei uns zählt es  ein wenig mehr, auch schönen Fußball zu spielen, aber das ist den Iren egal. Sie wollen hinten gut stehen und Kontertore erzielen. Das Kollektiv soll die Iren zum Erfolg führen, damit sind sie schon weit gekommen.“

Geduld wird gefragt sein, um das Abwehrbollwerk der Iren zu knacken.

„Wir werden auf ein Team treffen, das den Mannschaftsbus vor dem eigenen Tor geparkt hat. Es wird unsere Aufgabe sein, zwischen ihren Ketten zu spielen und Räume zu schaffen“, meint Teamkollege Andreas Bjelland, der mit seinen irischen Mannschaftskameraden in Brentford schon viel über die Playoff-Spiele gesprochen hat: „Weite Bälle nach vorne wäre gefundenes Fressen für die Iren.  In der Luft sind die Iren ungemein stark.“ 

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